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US-Börse vor der Wahl – welcher Kandidat ist besser? (BNP PARIBAS, 30.10.2024)
Am 5. November ist es soweit, dann wird in den USA ein neuer Präsident gewählt. Doch wen wird die US-Börse am Ende mehr mögen, Harris oder Trump? Oder gibt es andere Faktoren, die wichtiger sind?

Am 5. November ist es soweit, dann wird in den USA ein neuer Präsident gewählt. Doch wen wird die US-Börse am Ende mehr mögen, Harris oder Trump? Oder gibt es andere Faktoren, die wichtiger sind?

 

Mit dem Rücktritt von Joe Biden und der Ernennung von Kamala Harris zur neuen Präsidentschaftskandidatin der Demokraten hat der Wahlkampf in den USA Schwung und eine neue Richtung bekommen. Lag der republikanische Herausforderer Donald Trump in den Umfragen unter den Wählern längere Zeit vor Joe Biden, hat sich seit Kamala Harris das Stimmungsbild scheinbar gewendet. Nun sind es die Demokraten, die siegreich aus der Abstimmung am 5. November hervorgehen könnten, auch wenn das Ergebnis am Ende aller Voraussicht nach wieder denkbar knapp ausfallen wird.

 

Unterdessen fragt man sich an der Börse, welcher Kandidat besser für den Aktienmarkt ist – Harris oder Trump? Demokraten oder Republikaner? Intuitiv würden viele auf die Republikaner tippen, denen eine grössere Wirtschaftsnähe nachgesagt wird, während Demokraten eher zu Regulierungen und Vorschriften neigen, die die Wirtschaft nicht mag. Doch so einfach ist das nicht. Ein Blick auf die Historie offenbart nämlich genau das Gegenteil. Rein rechnerisch hätten 10‘000 angelegte Dollar im Dow Jones Industrial Average in der republikanisch geführten Zeit seit 1900 eine jährliche Rendite von vier Prozent eingespielt – unter dem Strich wären so aus 10‘000 Dollar rund 100‘000 Dollar geworden, so Berechnungen der Financial Times. In den Jahren demokratischer Regierungszeiten wäre das Investment dagegen auf über 430‘000 Dollar angewachsen, was einer jährlichen Rendite von über sechs Prozent entsprechen würde.

 

US-Börse – auf die Wirtschaftspolitik kommt es an

Das verblüfft, wie kann das sein? Die bessere Performance muss Gründe haben. Ein Grund könnte in der unterschiedlichen Wirtschaftspolitik der beiden Parteien liegen. Die Demokraten setzen bei ihrer Politik eher auf den Abbau von Einkommensungleichheiten, indem sie die unteren und mittleren Einkommensschichten stärken. Haushalte mit geringerem Einkommen neigen zu grösseren Konsumausgaben, wenn sie finanziell bessergestellt werden. Das stärkt die Nachfrage, was wiederum der Börse zugutekommt. Die Aktienkurse steigen in der Regel, wenn der Konsum boomt.

Republikaner hingegen verfolgen oft eine angebotsorientierte Wirtschaftspolitik, die vor allem Unternehmen und Investoren entlasten soll. Dadurch soll das Wirtschaftswachstum angekurbelt werden, was auch gut für die Börse ist. Doch mehr Wachstum führt noch nicht automatisch zu mehr Konsum. Wenn etwa viele Jobs im Niedriglohnbereich geschaffen werden, wächst die Wirtschaft, doch die Arbeitnehmer leben dann trotzdem nicht selten am Existenzminimum und können nur wenig konsumieren. An der Börse stösst diese Entwicklung nicht unbedingt auf Ablehnung, aber der demokratische Weg wird offenbar mehr honoriert. Das heisst jedoch nicht, dass republikanische Präsidentschaftszeiten an der Börse per se schlechter verlaufen als demokratische Kandidaturen. Unter dem Republikaner Donald Trump etwa konnte der S&P 500 von 2017 bis 2019 um rund 16 Prozent zulegen, sein Vorgänger von den Demokraten, Barack Obama, schaffte es in seinen beiden Amtszeiten nur jeweils auf rund 15 Prozent. Auch Dwight D. Eisenhower, Ronald Reagan und George Bush, alles Republikaner, schaffen es in Sachen Performance auf vordere Plätze.

 

Isolationismus und Protektionismus sind kein Neuland

Harris oder Trump, unter reinen Performancegesichtspunkten am Aktienmarkt ist die Antwort gar nicht so klar. Unklar ist auch, ob Harris für die langfristige Entwicklung der USA besser wäre, weil sie auf Dialog statt Konfrontation mit den globalen Handelspartnern der Vereinigten Staaten setzt. „Auch wenn Kamala Harris gewählt wird, ist nicht sicher, dass wir zu einer Zeit der glücklichen Globalisierung und einer starken Partnerschaft zwischen den USA und Europa zurückkehren werden“, sagt Nicolas Voinchet von BNP Paribas. Der Anlagestratege betont zudem, dass Isolationismus und Protektionismus kein Neuland für die USA sind. Die Vereinigten Staaten haben lange Zeit den Freihandel unterstützt, weil sie profitiert haben. Das hat sich geändert, nicht erst seit Trump. Auch Harris könnte auf Abschottung setzen, wenn auch nicht so radikal und umfangreich wie Trump.

Wie der Experte die Lage einschätzt und welche Börsenstrategien er favorisiert, das lesen Sie im nachfolgenden Interview.

 

Interview mit Nicolas Voinchet, Leiter Aktienthemen, BNP Paribas CIO Office

 

„Auch unter Harris gibt es keine Rückkehr zur glücklichen Globalisierung.“

Viele Anleger fürchten einen Wahlsieg von Donald Trump. Doch auch unter Kamala Harris könnten sich die USA langfristig wandeln, mehr Isolationismus statt Multilateralismus.

 

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Herr Voinchet, in wenigen Tagen wird in den USA ein neuer Präsident gewählt. Diesmal könnte es sogar eine Präsidentin sein, die erste in der Geschichte der USA: Kamala Harris. Oder wird es doch wieder Donald Trump? Wie sehen Sie die aktuellen Chancen der beiden?

Nicolas Voinchet: Einige Beobachter halten einen Sieg von Kamala Harris mit einem gespalteten Kongress für wahrscheinlich (der Kongress besteht aus Repräsentantenhaus und Senat, je nach Wahlergebnis können in beiden unterschiedliche Mehrheiten zustande kommen; Anmerkung der Redaktion). Andere gehen von einem Sieg Donald Trumps und einem von den Republikanern dominierten Kongress aus. Doch die aktuellen Umfragen sind so knapp, dass es unmöglich ist, diese Frage vernünftig zu beantworten. Vor allem die Umfragen in den berühmten „Swing States“, in denen die Wahl entschieden wird, liegen alle innerhalb einer gewissen Fehlertoleranz, so das nicht klar ist, wie es ausgeht. Dies könnte eine der unentschiedensten Wahlen in der Geschichte werden, noch dazu eine der ideologisch am stärksten gespaltenen. Daher die derzeitige grosse Unsicherheit, die die Anleger zum Abwarten veranlasst.

 

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Allgemein geht man ja davon aus, dass die Republikaner eher dazu neigen, die Staatsverschuldung zu reduzieren. Doch Trump propagiert scheinbar das Gegenteil, nämlich Steuersenkungen. Wie wird sich die Verschuldung der USA unter Trump und Harris entwickeln?

Nicolas Voinchet: Die Gemeinsamkeit der beiden Kandidaten besteht darin, dass sie weiterhin eine ehrgeizige Finanzpolitik betreiben wollen, ohne sich über die Entwicklung der amerikanischen Staatsverschuldung allzu grosse Sorgen zu machen. Das Congressional Budget Office, das für die Prüfung und Schätzung der nötigen Staatsausgaben der USA verantwortlich ist, geht davon aus, dass die US-Staatsverschuldung im Jahr 2025 zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg höher sein wird als das Bruttoinlandsprodukt des Landes, mit steigender Tendenz. Beide, sowohl Trump wie auch Harris, werden diesen Trend nicht stoppen. Trumps Priorität ist die Einführung neuer Steuersenkungen, während Kamala Harris das Defizit wahrscheinlich durch eine keynesianische Ausgabenpolitik, wie zum Beispiel den „Inflation Reduction Act“, erhöhen wird.

Aus wirtschaftlicher Sicht kann man davon ausgehen, dass das Programm von Donald Trump eher inflationär sein wird, mit einer verstärkten Kontrolle der Einwanderung in einem Umfeld der Vollbeschäftigung, höheren Zöllen und einer teilweisen Infragestellung der Unabhängigkeit der Notenbank Fed.

 

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Trumps „Make America Great Again“ bedeutet auch eine Abschottung der US-Wirtschaft gegenüber ausländischer Konkurrenz. So hat Trump etwa ausländischen Autobauern mit erheblichen Strafzöllen gedroht, wenn sie ihre Produktion nicht in die USA verlegen. Ist das in Zeiten der Globalisierung überhaupt ein sinnvolles wirtschaftliches Konzept? Abschottung statt Öffnung?

Nicolas Voinchet: Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Die Frage, die bei dieser Wahl auf dem Spiel steht, ist, ob Antonio Gramscis Konzept der „kulturellen Hegemonie“, das seit Jahrzehnten vorherrscht und von Globalisierung, Multilateralismus und der Vorherrschaft internationaler Organisationen geprägt ist, einen brutalen Umbruch erfahren oder nur schrittweise geändert wird. Ersteres dürfte unter Trump passieren, letzteres unter Harris.

 

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Also ein Ende der Globalisierung und des Multilateralismus, egal, wer gewinnt? Das erklären Sie uns bitte.

Nicolas Voinchet: Sehen Sie, mit der Wahl von J.D. Vance zum Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten hat sich Donald Trump für eine umfassende Umsetzung von „Make America Great Again“ entschieden, ausgehend von dem Grundsatz, dass der Niedergang der Arbeiterklasse zugunsten des reinen Konsums gestoppt werden muss, indem der amerikanische Produktionsapparat aufgewertet und die Reindustrialisierung vorangetrieben wird, notfalls eben mit Isolationismus und Protektionismus. Aber auch wenn Kamala Harris gewählt wird, ist nicht sicher, dass wir zu einer Zeit der glücklichen Globalisierung und einer starken Partnerschaft zwischen den USA und Europa zurückkehren werden.

 

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Warum nicht sicher?

Nicolas Voinchet: Weil Isolationismus und Protektionismus auch Teil der amerikanischen Geschichte sind. Wenn die Vereinigten Staaten bei den GATT-Abkommen (das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen GATT wurde am 30. Oktober 1947 geschlossen; Anmerkung der Redaktion) der Nachkriegszeit eine Vision des Freihandels verfolgten, so auch deshalb, weil sie damals die führende Industriemacht der Welt waren und ein Interesse an der Förderung ihrer Exporte hatten.

 

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Also Freihandel aus Eigennutz, weil man seine Produkte exportieren wollte?

Nicolas Voinchet: Richtig. Befürworter des Freihandels sind in der Regel die Staaten, die eine hervorragende Wettbewerbsposition haben. Das Vereinigte Königreich im 19. Jahrhundert, die Vereinigten Staaten nach 1945 und heute eben China.

 

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Und das ist jetzt in den USA anders?

Nicolas Voinchet: Ja. Die von Trump seit 2016 aufgeworfene Frage der Deglobalisierung findet vor dem Hintergrund statt, dass die Vereinigten Staaten ein Handelsdefizit mit allen ihren Wirtschaftspartnern haben, nicht nur mit China.

 

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Man hat dennoch den Eindruck, dass bei einem Sieg vom Trump die Uhren quasi zurückgestellt werden. Mehr Öl, weniger regenerative Energien – alles soll wieder „typisch amerikanisch“ werden. Aber würden sich die USA damit nicht langfristig auch alle Wettbewerbschancen auf dem Weltmarkt verspielen?

Nicolas Voinchet: Vielleicht, aber Trump denkt da anders. Mit Trumps Aussage „We will drill, baby, drill“ wird deutlich, wie er die amerikanische Wirtschaft wieder wettbewerbsfähig machen will, mit billiger fossiler Energie.

 

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Kommen wir mal zur Börse. Welche Branchen favorisieren Sie bei einem Sieg von Trump?

Nicolas Voinchet: Um die Veränderungen, die unter Trump passieren würden, voll abzubilden, bietet sich eine Long-/Short-Strategie an. Long in allem, was von „Make America Great Again“ profitiert, und short in allem, was bisher von der Globalisierung profitierte. Wenn Donald Trump gewählt wird, ist der kulturelle Hegemoniewechsel so gross, dass ein Long-Ansatz allein nicht ausreicht, um ihn zu erfassen. Ein Long-/Short-Ansatz ermöglicht es, die volle Tiefe zu erfassen, denn wenn es „Make America Great Again“-Gewinner gibt, wird es auch Verlierer der beschleunigten Deglobalisierung geben.

 

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Das heisst konkret?

Nicolas Voinchet: Auf der Long-Seite könnte man Unternehmen favorisieren, die in bislang weniger profitablen Sektoren arbeiten, und denen neue Handelszölle erheblich helfen würden, etwa Zement, Stahl oder Haushaltsgeräte. Man könnte auch inländische Sektoren kaufen, die durch eine geringere Besteuerung begünstigt werden, wie etwa die Telekommunikationsbranche und das Gesundheitswesen. Schliesslich könnte man das Motto „Drill, baby, drill“ über Dienstleister im Ölsektor, US-Fluggesellschaften und inländische Autohersteller, die sich bei der Elektrifizierung bisher schwergetan haben, abdecken.

Auf der Short-Seite geht es vor allem darum Unternehmen zu verkaufen, die mit der Globalisierung florierten, jetzt aber in den überregionalen Handelsströmen gefangen sind, wie zum Beispiel einige deutsche Hersteller von Premiumautos, Luxusgüter, Fracht und Logistik. Darüber hinaus könnten Namen in Betracht gezogen werden, die Opfer der Ausweitung eines Technologieverbots in Richtung China werden könnten, wie ASML. Und dann sollte man darauf achten, was J.D. Vance diesen Sommer in Milwaukee gesagt hat: „Reject green new scam“, was wohl so viel heisst wie «Wir lehnen den Klimawandel ab, weil er ein Betrug ist». Auch wenn niemand mit einer vollständigen Aufhebung des „Inflation Reduction Act“ rechnet, könnte eine teilweise Aufhebung Unternehmen schaden, die im Bau etwa von Solaranlagen tätig sind.

 

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Und welche Branchen favorisieren Sie bei einem Sieg von Harris?

Nicolas Voinchet: Die Bedrohung für einige Clean-Tech-Unternehmen, die mit einer teilweisen Rücknahme des „Inflation Reduction Act“ durch Trump verbunden wäre, bietet einen unmittelbaren Spiegeleffekt: Wenn die Demokraten an der Macht bleiben, ist der Sektor der erneuerbaren Energien reif für eine starke Erleichterungsrallye. Der Sektor ist nicht nur in den USA, sondern auch in Europa und China gut vertreten, also bei Handelspartnern, die im Falle einer Wahlniederlage von Donald Trump ebenfalls von einer Erholungsrallye profitieren dürften.

 

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Nun gibt es ja auch Beobachter, die den Einfluss von Wahlausgängen auf Wirtschaft und Börse grundsätzlich in Frage stellen und andere Faktoren betonen, wie etwa die Zinsen. Sie hätten, so sagen sie, einen weitaus grösseren Einfluss. Stimmt das Ihrer Meinung nach?

Nicolas Voinchet: Das ist wahr. Ich habe den Standpunkt von Larry Fink, CEO von Blackrock, gelesen, der erklärte: „Ich bin es leid, immer wieder zu hören, dass dies die grösste Wahl ihres Lebens ist. Die Realität ist, dass es auf lange Sicht keine Rolle spielt“. Ich denke jedoch, dass er sich um politische Neutralität bemüht, um sich abzusichern.

Wahlausgänge haben immer auch Konsequenzen für die Wirtschaft. Donald Trump hat mit seiner Steuerreform etwa gezeigt, dass die Staatsverschuldung ein Wirtschaftsmotor sein kann, wenn ihr Multiplikator hoch ist, was Joe Biden mit den positiven Auswirkungen des „Inflation Reduction Act“ und des „Chips Act“ auf das amerikanische BIP-Wachstum bestätigt hat.

 

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Also sozusagen Wachstum dank neuer Schulden?

Nicolas Voinchet: Ja, wenn wie gesagt der Multiplikator stimmt.

 

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Grosse Auswirkungen sind aber vor allem in der Weltpolitik zu befürchten?

Nicolas Voinchet: Ja, aus geopolitischer Sicht hat Donald Trump die „Thukydides-Falle“ mit China geöffnet (die Thukydides-Falle geht von einem unvermeidbaren Konflikt zwischen den USA und China aus; Anmerkung der Redaktion), die seitdem nicht mehr geschlossen werden konnte, während er seine traditionellen Verbündeten, insbesondere Japan und Europa, stark unter Druck setzte. Im Falle seiner Wiederwahl könnte sich der Konflikt mit China verschärfen und der Ton zwischen den USA und den europäischen Verbündeten rauer werden. Mit J.D. Vance steht zudem ein Nachfolger bereit, der an Trumps Erbe langfristig anknüpfen könnte.

 

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Und bei Harris?

Nicolas Voinchet: Auch bei Harris kann es zu Konflikten kommen, auch mit Europa. Nur halt nicht so offen. Wenn ich Investoren meine Long-/Short-Strategie vorstelle, die ich im Falle eines Sieges von Trump umsetzen würde, sagen sie oft, dass sie sich diese Strategie auch unter Harris vorstellen könnten, wenn dabei der „grüne Faktor“ berücksichtigt wird. Also nicht short in Clean-Tech-Unternehmen, sondern long, aber alles andere bleibt.

 

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Herr Voinchet, danke für das interessante Gespräch.

 

 

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US-Wahlen: Wie positionieren sich Anleger richtig? (UBS AG, 21.10.2024 | Jérôme Allet, Head Public Distribution Switzerland)
Kamala Harris vs. Donald Trump: Unabhängig davon, wer für die kommenden vier Jahre in das Weisse Haus einzieht, könnten sich für Anlegerinnen und Anleger Chancen bieten. UBS hat zwei Aktienkörbe mit potenziellen Profitierenden der Programme von Demokraten und Republikanern zusammengestellt. Mit einem Tracker-Zertifikat können sich Anlegerinnen und Anleger den „Winner Basket“ in ihr Portfolio holen.

Kamala Harris vs. Donald Trump: Unabhängig davon, wer für die kommenden vier Jahre in das Weisse Haus einzieht, könnten sich für Anlegerinnen und Anleger Chancen bieten. UBS hat zwei Aktienkörbe mit potenziellen Profitierenden der Programme von Demokraten und Republikanern zusammengestellt. Mit einem Tracker-Zertifikat können sich Anlegerinnen und Anleger den „Winner Basket“ in ihr Portfolio holen.

 

Streng genommen ist das Rennen um das Weisse Haus eine „Rally“. Mit diesem Anglizismus werden in den USA die Auftritte der Kandidaten an den unterschiedlichsten Orten bezeichnet. Auf der Zielgeraden in Richtung Wahltag konzentriert sich das Geschehen auf die „Swing States“. Dabei handelt es sich um Bundesstaaten, in denen die Mehrheiten schwanken. Am Ende reicht für die Kandidaten ein hauchdünner Vorsprung, um sämtliche Wahlfrauen und -männer auf ihre Seite zu holen. Pennsylvania schickt 19 Wahlleute in das Electoral College – dieses Gremium bestimmt Mitte Dezember den nächsten Präsidenten.1

Insofern überrascht es nicht, dass Ex-Präsident Barack Obama am 10. Oktober 2024 in Pittsburgh, der Hauptstadt dieses schwankenden Staates, für Kamala Harris auftrat. In einer leidenschaftlichen Rede kritisierte er Donald Trump scharf und warb vor allem bei den Männern für die demokratische Kandidatin.2 Am selben Tag hielt der Republikaner in Detroit, der Heimat der Autokonzerne General Motors und Ford eine Rede. Trump nutzte den Auftritt im „Swing State“ Michigan, um Steuererleichterungen für den kreditfinanzierten Fahrzeugkauf in Aussicht zu stellen. Ausserdem unterstrich er seine restriktive Haltung gegenüber China. Im Falle eines Wahlsieges möchte Trump hohe Zölle gegen Importe aus dem Reich der Mitte erheben.3

 

Wirtschaft im Fokus

An dieser Stellte zeigt sich die wichtige Rolle der Wirtschaft im US-Wahlkampf. Entsprechend gespannt fiebert die Wall Street dem 5. November 2024 entgegen. Rund 219 Millionen Wahlberechtigte sind dann zu den Präsidentschafts- und Kongresswahlen aufgerufen.1 Nach Ansicht von UBS CIO GWM könnten folgende Wirtschaftsfelder vom anstehenden Urnengang besonders stark betroffen sein: Steuern, Handelspolitik, Industrie und Energie.

Als Präsident hatte Donald Trump 2017 die Senkung des Unternehmenssteuersatz um 14 Prozentpunkte auf 21 Prozent durchgesetzt. Sollte der Republikaner in das Weisse Haus zurückkehren, dürfte er daran festhalten oder die „Corporate Tax“ sogar auf 15 Prozent kürzen. Kamala Harris vertritt eine andere Position. Sie möchte die Steuern im Unternehmenssektor an verschiedenen Stellen erhöhen. Auch in der Handelspolitik grenzt sich die Demokratin vom Republikaner ab. Zwar ist Harris wichtig, dass die Produktion in den USA bleibt. Für dieses Ziel setzt sie jedoch auf gezielte Zölle. Trump verfolgt einen pauschalen Ansatz und möchte auf alle US-Importe zusätzliche Abgaben von zehn Prozent erheben. Einfuhren aus China könnten unter seiner zweiten Präsidentschaft mit Zöllen von 60 Prozent belegt werden.

 

Grüne Energie vs. Öl und Gas

Welten liegen auch in der Energiepolitik zwischen den beiden Politikern. Kamala Harris will an der von Präsident Joe Biden im Rahmen des Inflation Reduction Act (IRA) eingeführten Unterstützung regenerativer Energiequellen festhalten. Dagegen könnte Donald Trump versuchen, den IRA samt der Förderung von grünem Wasserstoff, Solarstrom, erneuerbaren Treibstoffen und Elektrofahrzeugen zurückzudrehen. Auf der anderen Seite stellen die Republikaner Steuererleichterungen für die Produzenten von Öl und Gas in Aussicht. Bei den Staatsausgaben sieht das Programm der Demokraten Schwerpunkte in sozialen Bereichen wie der Kinderbetreuung, der Altenpflege oder dem Gesundheitswesen vor. Donald Trump möchte mehr Geld für das Militär und die Verteidigung ausgeben und die Mittel für den Klimaschutz kürzen.4

 

Systematisch ausgewählt und diversifiziert

Auf Basis der beiden Wahlprogramme hat UBS die beiden US Election Winner Baskets zusammengestellt. Diese Körbe sind mit Aktien bestückt, denen die Vorhaben der jeweiligen Partei in die Hände spielen könnten. Im Republican Presidential Win Basket finden sich Banken, Finanzdienstleister und Autohersteller. Dazu kommen Staatsdienstleister sowie Unternehmen, die von einer Stärkung der inländischen Produktion profitieren würden. Die Wall Street-Häuser Goldman Sachs und Morgan Stanley zählen genauso zur republikanischen Auswahl, wie das Detroiter Autoduo GM und Ford.

Ein Schwerpunkt des Democratic Presidential Win Basket liegt auf Aktien, denen der IRA respektive die Energiewende in die Hände spielt. Ausserdem ist hier der Luftfahrt- und Verteidigungssektor enthalten. Weitere Bausteine bilden Industrie- und Konsumfirmen, deren Geschäft besonders stark mit China verbunden ist. Sie sollten von einem Scheitern Trumps samt der Pläne, Einfuhren aus dem Reich der Mitte zu erschweren, profitieren. Aufgrund der demokratischen Programmatik ist es nur konsequent, dass die Photovoltaikspezialisten First Solar und Enphase Energy zur Startaufstellung dieses Baskets zählen. Gleiches gilt für den Energieinfrastrukturkonzern Primoris oder den Sportartikelriesen Nike.

UBS hat noch bis zum Wahltag ein Tracker-Zertifikat (SIX-Symbol: ELECTU) auf die beiden US Election Winner Basket in Zeichnung. Das Besondere an diesem Strukturierten Produkt ist, dass der Basiswert erst festgelegt wird, nachdem der Wahlausgang feststeht und offiziell bestätigt wurde. Anleger müssen also keine Vorauswahl treffen. Sie sind in jedem Fall im „Gewinnerkorb“ positioniert. Falls der Sieger am 6. November 2024 nicht offiziell durch Reuters bestätigt wurde, verlängert sich die Zeichnungsphase bis zur offiziellen Bekanntgabe.

Bitte beachten Sie, dass kein Kapitalschutz besteht. Zudem muss – wie immer bei Strukturierten Produkten – das Emittentenrisiko berücksichtigt werden. Weitere UBS Produkte sowie Informationen zu Chancen und Risiken finden Sie unter ubs.com/keyinvest.

 

 

 

Quellen:

1 https://uswahl.lpb-bw.de/wahlsystem-usa#c29422

2 Reuters, Medienbericht, 11.10.2024

3 Reuters, Medienbericht, 10.10.2024

4 UBS CIO GWM, Global Research and Evidence Lab, US Electrical Equipment & Multi-Industry US Election Scenarios: Potential Impacts On Multi-Industry, 09.09.2024

 

Nur für Marketingzwecke

 

 

Zum Autor

 

Jérôme Allet, Leiter Public Distribution für Strukturierte Produkte Schweiz, UBS Investment Bank

Jérôme Allet begann seine berufliche Laufbahn 2011 als Graduate Talent bei der UBS Investment Bank. Seit 2017 leitet er das Team «Public Distribution Sales Switzerland» im Bereich Structured & Solutions Distribution. In dieser Funktion verantwortet er den öffentlichen Vertrieb von Strukturierten Produkten in der Schweiz. Seit 2018 ist er zusätzlich für White Label Lösungen im Bereich Hebelprodukte in Europa zuständig.

 

 

Kontakt: Website: keyinvest-ch.ubs.com, E-Mail: keyinvest@ubs.com, Tel. +41 44 239 76 76

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Biotechnologie: Neuartige Therapieformen als Anlagechance (UBS AG, 02.10.2024 | Jérôme Allet, Head Public Distribution Switzerland)
Im Kampf gegen schwerwiegende Krankheiten stehen der Medizin immer mehr neuartige Therapieformen zur Verfügung. Die Biotechnologie treibt die Entwicklung moderner Wirkstoffe mit Vehemenz voran, aber wie entwickeln sich diese Biotech-Unternehmen an der Börse?

Im Kampf gegen schwerwiegende Krankheiten stehen der Medizin immer mehr neuartige Therapieformen zur Verfügung. Die Biotechnologie treibt die Entwicklung moderner Wirkstoffe mit Vehemenz voran, aber wie entwickeln sich diese Biotech-Unternehmen an der Börse?

 

Künstliche Intelligenz, Big Data oder Robotik – wenn es um die Innovationen des 21. Jahrhunderts geht, stehen meist diese oder ähnliche Themen im Vordergrund. Die medizinische Forschung geniesst weniger Aufmerksamkeit. Dabei lieferte gerade die Biotechnologie wichtige Innovationen. Die aus der Verbindung von Biologie, Physik, Chemie und Informatik hervorgehende Wissenschaft hilft, schwere Krankheiten effektiver und gezielter zu bekämpfen. 2023 hat die US-Gesundheitsbehörde FDA 64 neuartige Therapien zugelassen – so viele, wie nie zuvor in einem Jahr. In den ersten fünf Monaten 2024 gab die FDA grünes Licht für 17 weitere „Novel Therapeutics“.1

 

Transatlantischer Sektorindex

Die beschriebene Wahrnehmungs-Diskrepanz gibt es auch an der Börse. Technologiewerte, insbesondere mit einer Verbindung zum Megatrend KI, stehen im Rampenlicht. Im Vergleich dazu führen die innovativen Medikamentenforscher eher ein Schattendasein. Ihre Performance kann sich dennoch sehen lassen. Ende August 2024 hat der Bloomberg Transatlantic Top 50 Biotech Index ein Allzeithoch erreicht. In diesem Index  sind die grössten Biotechnologieunternehmen aus Nordamerika und Europa enthalten. Jede der beiden Regionen steuert die Hälfte zum Index bei. Vierteljährlich kommt die Zusammensetzung auf den Prüfstand. Neben möglichen Anpassungen bei den enthaltenen Aktien wird dann auch die hälftige kontinentale Aufteilung wieder hergestellt.2

 

Mehr Börsendebütanten

Ein weiteres Signal für ein zunehmendes Interesse der Investoren an der Biotechnologie kommt vom IPO-Markt. Nach zwei starken Jahren war das Gesamtvolumen der Börsengänge von Biotechfirmen in den USA 2022 um zehn Milliarden US-Dollar auf nur noch 1.5 Milliarden Dollar eingebrochen. Im vergangenen Jahr konnte der Sektor über die erstmalige öffentliche Ausgabe von Aktien, im Fachjargon Initial Public Offering (IPO), 2.4 Milliarden Dollar einsammeln. 2024 geht der Trend weiter: Am 13. September debütierte mit Bicara Therapeutics bereits das 18. Unternehmen aus der Biotechnologiebranche am NASDAQ. Der Onkologie-Spezialist platzierte Aktien in einem Volumen von mehr als 300 Millionen US-Dollar. Die Gesamtsumme der im laufenden Jahr an der US-Technologiebörse vollzogenen Biotech-IPOs hat damit das Niveau von 2023 erreicht.3

 

Blockbuster-Aspirant aus Europa

Vertex zählt zu den am stärksten gewichteten US-Aktien im Bloomberg Transatlantic Top 50 Biotech Index. Mit Argenx steuert ein europäisches Unternehmen derzeit den grössten Anteil zu der Auswahl bei. Die niederländische Biotechfirma ist auf Autoimmunkrankheiten spezialisiert, vermarktet bereits ein Produkt und verfügt über eine aussichtsreiche Forschungspipeline.5

Diese Qualitäten kommen an der Börse an: In den ersten acht Monaten 2024 dehnte sich die Kapitalisierung des Unternehmens um rund 40 Prozent aus. Natürlich ist die historische Performance kein Indikator für eine positive Entwicklung in der Zukunft. Zu den zentralen Risiken des Sektors zählen Rückschläge in der Forschung. Umso sinnvoller ist eine diversifizierte Positionierung. Der Bloomberg Transatlantic Top 50 Biotech Index ist sowohl regional als auch in punkto Forschungsschwerpunkten respektive Behandlungsfeldern breit aufgestellt.

 

Blue Chip-Qualitäten

Ausserdem enthält der Index die grössten Unternehmen des Sektors aus den USA und Europa. Dieser Ansatz zieht eine gewisse Kapitalstärke nach sich. Beispielsweise verfügte Argenx zum Halbjahr 2024 über Barmittel in Höhe von 3.1 Milliarden US-Dollar.5 Blue Chip-Status geniesst Merck KGaA, zweitgrösstes europäisches Mitglied im Index. Das nach eigenen Angaben älteste pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt ist 2007 zu einem führenden Biotechspezialisten mutiert. Damals übernahm der im hessischen Darmstadt beheimatete Konzern die Genfer Serono, ein Pionier bei der Behandlung von Unfruchtbarkeit. Diese Akquisition hat zur langfristigen Wachstumsstory von Merck KGaA beigetragen. Ausserdem ist das Unternehmen ein zuverlässiger Dividendenzahler: Zwischen 2013 und 2023 ist die Gewinnbeteiligung je Aktie von 0,95 Euro auf 2,20 Euro gestiegen.6

 

Die Dividenden der im Index enthaltenen Unternehmen werden netto reinvestiert. Insofern profitieren Halter des Trackers (SIX-Symbol: BTECHU)** auf diesen Basiswert nicht nur vom Kursverlauf, sondern auch von den Ausschüttungen. Anleger können mit dem Strukturierten Produkt in das Potenzial europäischer und US-amerikanischer Biotechfirmen investieren. Bitte beachten Sie, dass kein Kapitalschutz besteht. Zudem muss – wie immer bei Strukturierten Produkten – das Emittentenrisiko berücksichtigt werden.

Bloomberg Transatlantic Top 50 Biotech NTR Index (5 Jahre, in EUR)*

Stand: 16.09.24; Quelle: UBS AG, Refinitiv.

*Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.

**Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: ubs.com/keyinvest.

 

Quellen:

1)     Bio Biotechnology Innovation Organization, The State of Emerging Biotech Companies: Investment, Deal and Pipeline Trends, 04.06.24

2)     Bloomberg Transatlantic Top 50 Biotech Index Methodology, November 22

3)     nasdaq.com/market-activity/ipos, Abfrage am 13.09.24

4)     Vertex Pharmaceuticals, Medienmitteilungen, 10.04.24 und 01.08.24

5)     Argenx, Unternehmenspräsentation, 25.07.24

6)     merckgroup.com, Abfrage am 12.09.24

 

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Zum Autor

 

Jérôme Allet, Leiter Public Distribution für Strukturierte Produkte Schweiz, UBS Investment Bank

Jérôme Allet begann seine berufliche Laufbahn 2011 als Graduate Talent bei der UBS Investment Bank. Seit 2017 leitet er das Team «Public Distribution Sales Switzerland» im Bereich Structured & Solutions Distribution. In dieser Funktion verantwortet er den öffentlichen Vertrieb von Strukturierten Produkten in der Schweiz. Seit 2018 ist er zusätzlich für White Label Lösungen im Bereich Hebelprodukte in Europa zuständig.

 

 

Kontakt: Website: keyinvest-ch.ubs.com, E-Mail: keyinvest@ubs.com, Tel. +41 44 239 76 76

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Luxusgüteraktien – exklusiv ist besser (BNP PARIBAS, 27.09.2024)
Teure Luxusprodukte sind weltweit gefragt. Der Umsatz mit ihnen hat sich in den zurückliegenden Jahren verdoppelt. Doch das Geschäft ist schwieriger geworden. Bei Luxusgüteraktien ist auf Qualität und Exklusivität zu achten.

Teure Luxusprodukte sind weltweit gefragt. Der Umsatz mit ihnen hat sich in den zurückliegenden Jahren verdoppelt. Doch das Geschäft ist schwieriger geworden. Bei Luxusgüteraktien ist auf Qualität und Exklusivität zu achten.

 

In der Schweiz sind Luxusgüter stets gut nachgefragt. Schätzungen nach dürften im laufenden Jahr hierzulande über fünfeinhalb Milliarden Franken mit dem Verkauf von Luxusgütern umgesetzt werden. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Zuwachs von knapp fünf Prozent. Besonders gefragt im Luxussegment sind teure Uhren und Kleidung, sie machen zusammen über 80 Prozent des Gesamtumsatzes mit Luxusgütern aus. Die mittelfristigen Prognosen für den Luxusgütermarkt sehen dabei gut aus. Schätzungen gehen von einem Zuwachs des Umsatzes in der Schweiz bis 2029 auf knapp sechseinhalb Milliarden Franken aus. Doch die Vorhersagen tragen einige Unsicherheiten in sich. Denn weltweit ist das Luxusgütersegment derzeit starken Veränderungen unterworfen.

 

Schwäche in Asien belastet

Vor allem die Abschwächung des Wirtschaftswachstums in Fernost, speziell in China, hat das Geschäft mit Luxusgütern ins Stocken gebracht. Die dortige Wirtschaftsschwäche lähmt das Kaufverhalten der chinesischen Kunden. Zwar ist China mit einem Umsatz von fast 100 Milliarden Franken im laufenden Jahr immer noch einer der grössten Märkte für Luxusgüter, doch die Zuwächse haben sich abgeflacht. Eine schleppende Nachfrage machen Beobachter vor allem bei den sogenannten Millennials und der Generation Z aus. Beide Altersgruppen haben bislang gerne und viel konsumiert. Mit dem Rückgang des Wirtschaftswachstums ist die Unsicherheit bei ihnen aber spürbar gestiegen, was die in der Vergangenheit gewohnheitsgemäss hohen Zuwächse beim Verkauf von Luxusgütern unter Druck gebracht hat.

 

Doch es gibt noch einen weiteren Trend, der am Luxusgütermarkt aktuell zu Veränderungen führt. Wenn schon Luxus, dann aber richtig, so könnte man ihn umschreiben. Zu beobachten ist nämlich, dass von der Wachstumsschwäche in Fernost vor allem das untere und das mittlere Preissegment bei Luxusgütern leiden. Die Topmarken, die besonders viel Exklusivität ausstrahlen, sind bei den Konsumenten hingegen immer noch gefragt. Eine teure Lederhandtasche von Hermès, dafür greift man gerne schon mal tiefer ins Portemonnaie; eine Armbanduhr von Swatch ist dagegen im Moment nicht so der Renner. Das spiegeln die jüngsten Halb- und Quartalszahlen wider. Während der französische Anbieter von exklusiven Lederwaren und Accessoires Hermès für das zweite Quartal einen Umsatzsprung von über 13 Prozent im Jahresvergleich auf 3,7 Milliarden Euro verkündete, sank bei Swatch im ersten Halbjahr der Nettoumsatz auf Jahresbasis um fast elf Prozent auf 3,4 Milliarden Franken.

 

Die Veränderungen am Luxusgütermarkt bekommen nahezu alle Hersteller zu spüren, im positiven wie im negativen Sinne. Besonders dramatisch hat es dabei Burberry erwischt. Für das zurückliegende Quartal meldete der britische Bekleidungsspezialist einen Rückgang der Einzelhandelsumsätze um satte 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Einbruch und die Aussichten sind so schlecht, dass die Ratingagentur Moody‘s sich vor einigen Tagen gezwungen sah, die Kreditwürdigkeit des Unternehmens herabzustufen.

Auch wenn die Lage bei Burberry nicht auf die gesamte Branche übertragen werden darf, einige Hersteller von Luxusgütern haben zu kämpfen. Was die Situation weiter zuspitzen könnte, sollte sich nun auch die Konjunktur in den USA eintrüben, dürfte auch das dortige Geschäft unter Druck kommen.

 

Luxusgüterkonzerne – die Empfehlung der Analysten

Aber gerade das macht die Branche für Anleger interessant. Wenn es kriselt, sind günstige Einstiegskurse in Sichtweite. Immerhin sind einige Luxusgüteraktien nach den jüngsten Gewinnwarnungen stark eingebrochen. Doch Anleger sollten dabei unbedingt auf Qualität und Exklusivität achten. Denn Tatsache ist, trotz aller Krisen und Probleme läuft der Absatz mit hochwertigen Luxusgütern unter dem Strich seit vielen Jahren und von kurzfristigen Einbrüchen abgesehen reibungslos. So dürften im zurückliegenden Jahr weltweit rund 362 Milliarden Euro mit dem Verkauf von Luxusgütern umgesetzt worden sein. Seit 2010 hat sich der Umsatz damit mehr als verdoppelt. Und, der bisher grösste Rückschlag, im Coronajahr 2020 brach der Umsatz von 281 Milliarden Euro auf 220 Milliarden Euro ein, wurde schon im darauffolgenden Jahr 2021 mit 290 Milliarden Euro mehr als ausgebügelt.

Luxus ist zwar nicht völlig krisenresistent, doch das jährliche Wachstum hat sich dem „einfachen“ konjunkturellen Auf und Ab scheinbar entzogen. Das dürfte vor allem auch daran liegen, dass weltweit die Anzahl der Menschen, die von ihrem Einkommen her der oberen Mittelschicht und der Oberschicht zuzurechnen sind, zunimmt. Und die können und wollen sich was leisten, egal ob es mit der Wirtschaft gerade auf oder abwärts geht.

 

Zu den Favoriten der Luxusgüterhersteller gehören unter den Analysten neben Hermès auch LVMH. Der französische Luxusgüterkonzern hat eine Vielzahl an Marken unter sich vereint und ist mit einer Marktkapitalisierung von über 300 Milliarden Euro ein Gigant der Luxusgüterbranche. Die grosse Diversifizierung wird von den Analysten als Stärke ausgelegt und man geht davon aus, dass LVMH bei einer Aufhellung der Stimmung allgemein profitieren wird.

Positiv auch die Einschätzung zu Compagnie Financière Richemont. Potenzial sehen die Analysten hier vor allem bei den exklusiven Schmuck– und Uhrenmarken Van Cleef & Arpels und Cartier. Sie stossen auch weiterhin auf eine gute Käuferresonanz, so das Fazit der Experten. Geteilt die Einschätzung hingegen zu Swatch. Das Geschäft dürfte vor allem in Asien schwierig bleiben, andererseits sind die Swatch-Papiere mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12 für das kommende Jahr relativ günstig bewertet. Da wurde schon viel Negatives eingepreist, so der Kommentar einiger Analysten.

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Autoindustrie driftet aus der Spur (Leonteq Securities AG, 26.09.2024)
Kaum eine Branche geniesst eine höhere Aufmerksamkeit als die Automobilindustrie. Das gilt insbesondere für die deutsche, die Weltmarken wie BMW, Mercedes, Volkswagen und Audi beheimatet. Der Sektor blickt auch auf eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte zurück. Diese begann bereits in der Nachkriegszeit, nachdem 1945 der Volkswagen Typ 1, der VW Käfer, erstmals vom Band gerollt war. Schnell wurde das Automobil zum wichtigsten Wohlstandssymbol und zum Beschleuniger des Wirtschaftswachstums.

Der alte Glanz verblasst

Kaum eine Branche geniesst eine höhere Aufmerksamkeit als die Automobilindustrie. Das gilt insbesondere für die deutsche, die Weltmarken wie BMW, Mercedes, Volkswagen und Audi beheimatet. Der Sektor blickt auch auf eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte zurück. Diese begann bereits in der Nachkriegszeit, nachdem 1945 der Volkswagen Typ 1, der VW Käfer, erstmals vom Band gerollt war. Schnell wurde das Automobil zum wichtigsten Wohlstandssymbol und zum Beschleuniger des Wirtschaftswachstums. Noch heute ist die PS-Branche der mit Abstand bedeutendste Industriezweig in Deutschland und nicht nur das grösste Segment des verarbeitenden Gewerbes, sondern zudem einer der wichtigsten Arbeitgeber. Allerdings steht der gute Ruf nun auf dem Spiel: Eine Reihe von Schreckensnachrichten, etwa über Gewinnwarnungen, Arbeitsplatzabbau und Werksschliessungen, machte zuletzt die Runde.

 

Viele Baustellen

Den Stein ins Rollen brachte Anfang des Monats VW. Nachdem die Zahlen zum ersten Halbjahr, die bereits im Vorfeld von einer Prognosesenkung für das Gesamtjahr geprägt waren, gravierende Schwächen bei Europas grösstem Autokonzern offenbarten, scheinen die Probleme nach neuesten Aussagen des Managements noch deutlich schwerwiegender. Auf einer Betriebsversammlung schockte Finanzchef Arno Antlitz damit, dass aktuell der Absatz von rund 500‘000 Fahrzeuge fehlt, was in etwa den Verkäufen für rund zwei Werke entspricht. «Der Markt ist schlicht nicht mehr da», so Antlitz. Entgegenwirken möchte der Finanzjongleur mit einem verschärften Sparkurs, der auch Jobstreichungen und Werksschliessungen beinhalten könnte. Doch beim Sparen scheint sich VW ebenfalls schwer zu tun: Bei dem 2023 beschlossenen «Fitnessprogramm», das bis 2026 rund EUR Mrd. 10 Kostensenkungen bringen soll, fehlen Medienberichten noch bis zu EUR Mrd. 5. Folglich dürfte Zoff zwischen Betriebsrat und Management um einen Stellenabbau, ähnlich wie zuletzt 2016 nach dem Dieselskandal, vorprogrammiert sein.

 

Margendruck

Während eine schwache Nachfrage, hohe Kosten und Investitionen VW 2024 in die roten Zahlen zu drücken drohen, steht auch bei den Premiumanbietern BMW und Mercedes-Benz die Ergebnisseite unter Druck. Bei dem Münchner Autobauer ging der Vorsteuergewinn im zweiten Quartal um 10.7% zurück, die wichtige Gewinnmarge im Autogeschäft bröckelte demzufolge um knapp einen Prozentpunkt auf 8.4% ab. Der Abwärtstrend wird sich im zweiten Halbjahr noch beschleunigen. Vor wenigen Tagen schockten die «Weiss-blauen» nämlich mit einer Gewinnwarnung. Aufgrund von Problemen mit einem Bremssystem des Zulieferers Continental – die Zusatzkosten werden auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag beziffert – sowie einer anhaltenden Flaute auf dem chinesischen Markt rechnet BMW nun mit einem Absatzrückgang in diesem Jahr und einer Rendite im Autogeschäft von nur noch 6% bis 7%. Zuvor hatte der Vorstand 8% bis 10% in Aussicht gestellt.

 

Hoffnung auf Besserung

Mit einer Ertragsmarge von 10.2% stellte Mercedes-Benz die Konkurrenz im Frühlingsquartal zwar noch in den Schatten, allerdings befindet sich diese ebenfalls im Sinkflug. Im Vorjahr erzielte die Marke mit dem Stern in der Sparte noch eine Rendite von 13.5%. Von diesen Höhen hat sich das Management 2024 nun aber verabschiedet. Die Erwartungen für das Gesamtjahr engten die Stuttgarter zum Halbjahr von bislang 10% bis 12% auf 10% bis 11% nach unten ein. Das operative Ergebnis erwartet der Konzern «leicht» unter Vorjahr, was nach Mercedes-Definition einem Rückgang um 5% bis 15% entspricht. Zu schaffen machte dem Autobauer zuletzt nicht nur ein schwaches Chinageschäft, hinzu kommt auch, dass derzeit weniger Modelle aus dem Nobelsegment verkauft werden, die in der Regel deutlich profitabler sind. Im zweiten Quartal sank deren Anteil am Gesamtabsatz um zwei Prozentpunkte auf 14%. Hier erwartet Konzernlenker Ola Källenius aber einen Umschwung: «Wir gehen davon aus, dass sich der Absatz und der Modellmix in der zweiten Jahreshälfte verbessern werden – unterstützt durch weitere Markteinführungen insbesondere im Top-End-Segment.» Neu auf den Markt kommt beispielsweise die Benzin-Version der aufgepeppten V-Klasse sowie eine hybridisierte Variante des Mercedes-AMG GLE 53.

 

Grafik: Umsatzrendite der Automobilsparte

Quellen: BMW, Mercedes-Benz, VW

 

 

Deutsches Auto-Trio:

 

Mit Bonus-Zertifikaten gepuffert mitfahren

 

Absatzdelle

Dass die deutsche Vorzeigeindustrie schon seit längerer Zeit auf einem holprigen Parcours unterwegs ist, lässt sich am Kapitalmarkt ablesen. Auf Sicht von einem Jahr weisen die Aktien von BMW, Mercedes-Benz und VW prozentual zweistellige Verluste auf und schneiden damit deutlich schlechter ab als der DAX, der in diesem Zeitraum um nahezu ein Fünftel avancierte. Die Rückwärtsfahrt geht mit schleppenden Verkäufen und einer sinkenden Profitabilität einher. Mit Blick auf den Gesamtmarkt in Deutschland ist keine Besserung in Sicht. Im August schrumpfte dieser im Vergleich zum Vorjahresmonat um 27.8%. Ein noch schnelleres Abwärtstempo schlugen die Neuzulassungen von E-Autos an. Über alle Marken hinweg griffen im Sommermonat 68.8% weniger Kunden bei den Öko-Mobilen zu. Der Branchenverband VDA hat sein Absatzziel für 2024 bereits nach unten revidiert und erwartet einen Rückgang der Neuzulassungen um 17%. Auf dem wichtigen chinesischen Markt zeigt sich derweil ein zweigeteiltes Bild: Während bei den Verbrennern die Kurve ebenfalls nach unten zeigt, ziehen die E-Auto-Verkäufe – unterstützt durch Subventionen – kräftig an. Im August legten die Verkäufe von Fahrzeugen mit alternativer Antriebstechnik (NEV) um 43.2% zu und machten einen Rekordanteil von 53.5% der gesamten Verkäufe aus. Dies änderte aber nichts daran, dass der Gesamtmarkt den fünften Monat in Folge rückläufig war. Aufgrund des anhaltenden Rückenwinds durch staatliche Anreize dürften Experten zufolge die Verkäufe 2024 aber im positiven Bereich abschliessen. Weltweit sollten nach Ansicht von S&P Global ebenfalls mehr Fahrzeuge ausgeliefert werden. Die Analysten gehen in diesem Jahr von einem Plus von 1% bis 3% aus und für 2025 wird mit einer leichten Tempoverschärfung auf 2% bis 4% für den globalen Automarkt kalkuliert.

 

Daumen hoch

Eine Marktbelebung würde auch dem deutschen Trio in die Hände spielen, vorausgesetzt die Konzerne bekommen ihre hausgemachten Probleme in den Griff. Die Unternehmensbewertungen sind aber inzwischen auf einem derart tiefen Niveau, dass das Gros der schlechten Nachrichten allmählich eingepreist sein könnte. Die BMW- und die Mercedes-Benz-Aktie werden derzeit mit einem 2026er-KGV von nur noch 4 gehandelt, bei VW beträgt die Kennziffer sogar lediglich 2.5. Daher überrascht es auch nicht, dass der Analystenkonsens trotz aller Krisenstimmung Potenzial nach oben sieht. Zugegeben, selbst wenn aufgrund der jüngsten Ereignisse noch Abwärtsrevisionen erfolgen könnten, liegen die aktuellen durchschnittlichen Kursziele derart hoch, dass einzelne Herabstufungen nicht so stark ins Gewicht fallen sollten. Die Papiere von BMW werden aktuell mit einem «Halten»-Rating und einem mittleren Kursziel von EUR 90 eingestuft, ein Aufschlag von rund einem Fünftel zur aktuellen Notierung. Mercedes-Benz und VW bewertet die Mehrheit noch mit «Kaufen», jeweils mit einem fairen Wert, der 40% über dem aktuellen Kursniveau liegt.

 

Ohne Geschwindigkeitsbegrenzung mitdüsen

Sollten die drei Autoaktien ihren Krisenmodus wieder abschütteln können, wäre aufgrund der zuletzt erheblichen Underperformance ein kräftiger U-Turn durchaus möglich. Den exakten Zeitpunkt dafür zu erwischen, ist natürlich äusserst schwierig. Zudem sind zunächst aufgrund der pessimistischen Grundstimmung auch weitere Rückschläge nicht auszuschliessen. Die perfekte Anlagelösung für diese Situation sind Bonus-Zertifikate. Leonteq hat daher zwei neue Papiere in den Währungen CHF und EUR auf BMW, Mercedes-Benz und VW am Start. Die Produkte bieten auf der Oberseite eine vollständige Teilnahme an steigenden Kursen des gleichgewichteten Aktienkorbs, auf der Unterseite verfügt die Struktur über ein komfortables Sicherheitspolster. Anleger partizipieren also zu 100% an den Kursteigerungen des Dreigespanns, und das unbegrenzt, denn auf ein Cap wurde verzichtet. Folglich lässt sich das volle Kurspotenzial der Auto-Valoren ausschöpfen. Für den Fall, dass einer der drei Basiswerte den Rückwärtsgang einschlägt, kommt die Barriere ins Spiel. Diese befindet sich komfortable 45% von den Startkursen entfernt. Sollten also die Aktien am Ende der Laufzeit in drei Jahren im Minus notieren, die Barriere bis dahin aber unversehrt geblieben sein, müssen Inhaber des Zertifikats keine Verluste fürchten. Im Gegenteil, dann kommt mindestens das Bonus-Level von 130% bei der CHF-Variante und 139% bei dem EUR-Papier zur Auszahlung.

 

Risiko einer Barriereverletzung

Geht die Rückwärtsfahrt von mindestens einem Titel aber zu schnell, und berührt oder durchbricht dieser sein Barrier-Level, schaltet sich der attraktive Bonus-Mechanismus ab. Dann kommt es beim Schlussfixing auf den schwächsten Titel des Trios an. Dessen Kursentwicklung entspricht dann der Rückzahlung. Ein Beispiel: Notiert der Worst-Performer 5% in den Miesen, reduziert sich die Rückzahlung auf CHF 950 respektive EUR 950. Das würde einem Verlust von 5% auf das Nominal entsprechen. Angenommen die Valoren erholen sich nach einer Barriereverletzung aber wieder und das schwächste Mitglied befindet sich am Ende 5% im positiven Terrain, entspricht die Rückzahlung 105% also CHF 1'050 respektive EUR1‘050. Dieses Beispiel zeigt, dass eine mögliche Verletzung der Barriere nicht zwangsläufig in einem Verlust münden muss.

 

Chart: BMW vs. Mercedes-Benz vs. VW (3 Jahre)

 

 

Multi Bonus Certificate

 

ABBITQ - CH1381827158

ABBYTQ - CH1381827182

 

 

 

 

 

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Optimiertes Engagement in Schweizer Aktien (Bank Julius Bär & Co. AG, 02.09.2024)
Julius Bär bietet mit seinem neuen Tracker Zertifikat eine etablierte Strategie an, die eine Anlage in den SMI mit einem systematischen Call-Options-Overlay auf den Index kombiniert. In seitwärts tendierenden und fallenden Märkten kann sich diese Strategie besser als der SMI entwickeln und Ihr Portfolio robuster machen.

Julius Bär bietet mit seinem neuen Tracker Zertifikat eine etablierte Strategie an, die eine Anlage in den SMI mit einem systematischen Call-Options-Overlay auf den Index kombiniert. In seitwärts tendierenden und fallenden Märkten kann sich diese Strategie besser als der SMI entwickeln und Ihr Portfolio robuster machen.

 

Ein langfristiges Engagement in Schweizer Aktien ist für viele Anlegerinnen und Anleger derzeit attraktiv aufgrund der defensiven Qualitäten und der Präsenz führender Industrieunternehmen im Schweizer Aktienmarkt. Die langfristige Stärke des Schweizer Frankens ist ein zusätzlicher Anreiz, Schweizer Aktien als strategischen Baustein zu verwenden. Zudem zeigt die Erfahrung, dass ein langfristiger Anlageansatz in der Regel besser abschneidet als übermässiges Markt-Timing – ein Grundsatz, der auch für Schweizer Aktien gilt.

 

Julius Bär bietet neu eine etablierte Strategie an, die in der Regel nur institutionellen Kunden zur Verfügung steht und an den Swiss Market Index (SMI) gebunden ist. Die Strategie eignet sich für Anlegerinnen und Anleger, die eine mit dem SMI vergleichbare Rendite bei geringeren erwarteten Rückschlägen anstreben. Sie kombiniert eine Anlage im SMI mit einem systematischen Call-Options-Overlay auf den Index. Dieser Overlay generiert zusätzliche Erträge durch den Verkauf von Call-Optionen auf den SMI, die gleichzeitig einen gewissen Puffer gegen Kursverluste von Schweizer Aktien bieten. In seitwärts tendierenden und fallenden Märkten kann sich diese Strategie besser als der SMI entwickeln und das Portfolio robuster machen.

 

Während sich die globale Marktsituation weiter entwickelt, bleibt das Julius Bär Team von der Attraktivität Schweizer Aktien weiterhin überzeugt. Mit der Lancierung dieser innovativen SMI-gebundenen Strategie können Anlegerinnen und Anleger nun vom Renditepotenzial Schweizer Aktien mit optimiertem Risikomanagement und einer attraktiven Ertragskomponente partizipieren.

 

Weitere Informationen zu diesem Produkt finden Sie hier.

 

 

 

IMPRESSUM

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US-Technologieaktien – eine Korrektur tut Not (BNP PARIBAS, 27.08.2024)
Die Big Seven stehen im Fokus der Anleger. Amazon, Meta & Co sind kräftig gestiegen. Eine Blase, warnen Beobachter. Oder doch nicht? Was für US-Technologiewerte spricht und wie Anleger nun handeln können.

Die Big Seven stehen im Fokus der Anleger. Amazon, Meta & Co sind kräftig gestiegen. Eine Blase, warnen Beobachter. Oder doch nicht? Was für US-Technologiewerte spricht und wie Anleger nun handeln können.

 

Wie gross ist die Blase am Technologiemarkt? Eine Frage, die sich leider nicht einfach so beantworten lässt. Der jüngste Rücksetzer, im Juli ist etwa der Nasdaq 100 um über 2‘000 Punkte gefallen, hat bei vielen Anlegern auf jeden Fall grosse Sorge aufkommen lassen. Der Markt wackelt, sagen Beobachter, und verweisen dabei unter anderem auf den Umstand, dass die amerikanischen Techwerte, allen voran die „Big Seven“, die „Grossen Sieben“, also Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla, in den zurückliegenden Monaten zum Teil extrem kräftig zugelegt haben. Allein Nvidia hat sich in den zurückliegenden sechs Monaten in der Spitze mehr als verdoppelt. Der S&P 500 kommt hingegen im gleichen Zeitraum nur auf einen Zuwachs von rund 20 Prozent. Also doch eine Blase, die nun platzt?

 

Was US-Technologiewerte mit Tulpen gemeinsam haben könnten

Oder doch nicht? Von einer Blase spricht man an der Börse, wenn sich die Aktienkurse vom realen Geschehen in der Wirtschaft quasi abkoppeln und viel stärker steigen als das die unternehmerischen Daten hergeben. In der Vergangenheit gab es viele Blasen, die stets im Unglück geendet haben. Die Tulpenblase im 17. Jahrhundert zum Beispiel. Damals wurden am holländischen Tulpenmarkt Zwiebeln für 10‘000 Gulden und mehr gehandelt. Für damalige Verhältnisse waren das ungeheuerliche Preise, die mit dem eigentlichen Wert der Zwiebeln nichts mehr zu tun hatten. Die Tulpenzwiebel war zum Statussymbol geworden, mit denen sich die Reichen und Schönen schmückten. Die Folge, der Tulpencrash. Bei einer Zwiebelauktion im Jahr 1637 fanden sich nicht genug Käufer, die die grotesken Preise zahlen wollten. Die Auktion platzte, die Preise für die Zwiebeln stürzten ab und führten zum grössten Crash aller Zeiten. Viele Spekulanten verloren Hab und Gut.

 

Oder die berühmte Dotcom-Blase während der zurückliegenden Jahrhundertwende. Weil das Wachstum des Internets grenzenlos schien, kletterten die Aktien der Techunternehmen in den 1990er-Jahren unaufhörlich. Das war weltweit so, aber vor allem an der Technologiebörse Nasdaq in den USA. Im März 2000 war es dann soweit. Die Käufer streikten, die Aktien fielen. In mehreren Schwüngen ging es abwärts, bis ins Jahr 2003. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Nasdaq Composite Index gefünftelt. Und das war noch moderat, einzelne Werte gab es 90 Prozent billiger als im Hoch im Jahr 2000. Viele Aktien verschwanden sogar völlig vom Kurszettel, weil die Unternehmen Konkurs anmeldeten.

 

Kursanstiege der US-Technologiewerte sind nicht aus der Luft gegriffen

Zurück in die Gegenwart. Droht uns eine neue Blase, die platzt? Ja und nein. Auf der einen Seite ist klar, die Kurse einzelner Technologieaktien, und hier vor allem die Papiere der Big Seven, sind stark gestiegen. Auf der anderen Seite haben sie sich aber noch nicht völlig vom realen Geschehen in der Wirtschaft abgekoppelt. Das zeigen die Bewertungen. Die sieben grössten Techwerte werden derzeit mit einem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für die erwarteten Gewinne der kommenden 24 Monate von unter 30 gehandelt. Viel, aber nicht zu viel. Zum Höhepunkt der Dotcom-Blase brachten es die damaligen Börsenlieblinge auf ein durchschnittliches KGV von 60.

Doch die heutigen Techunternehmen arbeiten viel profitabler. Während der Dotcom-Blase waren Gewinne quasi verpönt, je höher das Minus, desto reizvoller für die Anleger. Die Big Seven hingegen haben ihre Gewinne und Umsätze in den zurückliegenden drei Jahren um durchschnittlich 39 beziehungsweise 24 Prozent jährlich steigern können. Die Kursanstiege der Big Seven sind also nicht völlig aus der Luft gegriffen.

 

Doch eine „vernünftige“ Korrektur täte trotzdem gut, sagen Beobachter. Ein Durchatmen, ein Verschnaufen, so dass die Fundamentaldaten die Chance haben, weiter gegenüber den Börsenbewertungen aufzuschliessen, das wäre gut und wünschenswert. Im Juli ist dies bereits geschehen, aber es könnte auch noch weitergehen. Normalerweise entfalten sich Abwärtsbewegungen in drei Schüben. Im Juli könnte der erste gewesen sein, ein zweiter würde demnach folgen. Doch eine solche Korrektur ist kein Crash, eher eine moderate Abwärtsbewegung um einige Prozent. Halt eine Pause, so wie nach einer längeren Wanderung eine Verschnaufpause guttut, bevor es weitergeht.

 

Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Einstieg in Technologiewerte?

Daher scheint es sinnvoll zu sein, sich als Anleger nun auf die Lauer zu legen. Ein übereilter Einstieg in die Big Seven drängt sich aktuell nicht auf, aber nach einer Korrektur sieht das möglicherweise schon wieder anders aus. Denn die grossen Themen, die in den zurückliegenden Monaten die Kurse der Techaktien angetrieben haben, sind weiter präsent. Themen wie Künstliche Intelligenz, Big Data und Mobilität werden auch in Zukunft die Börse fest im Griff haben und für Rückenwind bei Alphabet, Amazon.com, Apple, Meta Platforms, Microsoft, Nvidia und Tesla sorgen.

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Aktienrückkauf – wenn Unternehmen ihre eigenen Aktien kaufen (BNP PARIBAS, 02.07.2024)
Bei Aktienrückkäufen verringert sich die Anzahl an Aktien, was ihren Wert positiv beeinflusst. Doch nicht immer sind Rückkäufe sinnvoll. Über die Vor- und Nachteile von Aktienrückkäufen von Unternehmen an der Börse.

Bei Aktienrückkäufen verringert sich die Anzahl an Aktien, was ihren Wert positiv beeinflusst. Doch nicht immer sind Rückkäufe sinnvoll. Über die Vor- und Nachteile von Aktienrückkäufen von Unternehmen an der Börse.

 

Für 4,6 Milliarden Franken haben gleich zehn Schweizer Unternehmen im ersten Quartal 2024 eigene Aktien zurückgekauft. Allein der Lebensmittelkonzern Nestlé investierte knapp 1,9 Milliarden Franken, das Pharmaunternehmen Novartis schlug mit 1,5 Milliarden Franken zu. Aktienrückkauf, auf Englisch „Share Buyback“ oder kurz „Buyback“, ist ein neuer Trend, sagen Experten, der in ganz Europa auszumachen ist. Insgesamt könnten in den kommenden Jahren von den im Stoxx Europe 600 gelisteten Unternehmen über 160 Milliarden Euro in Aktienrückkaufprogramme fliessen. Im Nachbarland Deutschland dürften Berechnungen nach im Jahr 2024 rund 16 Milliarden Euro von den DAX-Unternehmen in Aktienrückkaufprogramme investiert werden. Möglich ist all das, weil viele europäische Unternehmen auf sehr hohen Cash-Reserven sitzen. Diese wurden vor allem während der Corona-Pandemie gebildet, und warten nun auf ihre Ausgabe.

 

Das Für und Wider von Aktienrückkäufen

Dabei sind Aktienrückkäufe nicht unumstritten. Einerseits gelten sie als Kurstreiber. Denn je weniger Aktien ein Unternehmen ausstehen hat, desto grösser fällt der Gewinn je Papier aus. Und auch die Dividende je Aktie steigt. Das gleicht, so sagen Beobachter, einem Kuchen, der neu aufgeschnitten wird. Die Kuchenstücke werden grösser, wenn weniger Teile geschnitten werden.

Andererseits, so wenden Kritiker ein, stellt sich die Frage, ob die Unternehmen mit ihrem Geld nichts Besseres anfangen können, als eigene Aktien zurückzukaufen. Wären Investitionen in die Forschung und Entwicklung nicht sinnvoller, oder gar ein Zukauf konkurrierender Unternehmen, also Übernahmen? Ja, das ist denkbar. Aktienrückkäufe machen nur dann Sinn, wenn sie Teil einer umfassenden Unternehmensstrategie sind.

 

Zudem, die Aktien, die zurückgekauft werden, müssen de facto auch vernichtet werden, nur so tragen sie zur Wertsteigerung der verbleibenden Aktien bei. Werden die zurückgekauften Aktien hingegen an die Mitarbeiter des Unternehmens ausgegeben, was auch sehr beliebt ist, handelt es sich nur um eine Verschiebung des Kapitals, das eigentlich den Aktionären gehört.

 

Beachtenswerte Zahlen

Aktienrückkäufe haben eine lange Tradition, vor allem im angelsächsischen Raum, in dem der Gedanke des Shareholder Value schon länger praktiziert wird. Laut Goldman Sachs könnten amerikanische Unternehmen im laufenden Jahr für rund 925 Milliarden Dollar eigene Aktien zurückkaufen. Das ist ähnlich viel wie vor zwei Jahren, 2022 gaben die Unternehmen rund 950 Milliarden Dollar für Rückkäufe aus.

 

Dagegen fallen die Buybacks der Schweizer Unternehmen noch relativ gering aus, dennoch sind sie beachtenswert. Neben Nestlé und Novartis gehörten am Schweizer Markt auch ABB, Geberit, Holcim, Logitech, Lonza, Mobilezone, Sonova und Swiss Life im ersten Quartal zu den Rückkäufern. Dabei ist es nicht allein die Höhe die Rückkäufe, die über die Bedeutung der Buybacks für die Aktienstruktur eines Unternehmens Auskunft geben. Letztendlich muss die Höhe ins Verhältnis zur Marktkapitalisierung, zum Free Float, gesetzt werden. Je höher das Verhältnis, desto grösser die mögliche Aufwertung der verbleibenden Aktien. Mit einer Aktienrückkaufquote von etwa 1,2 Prozent rangiert Lonza dabei noch vor Nestlé und Novartis. Lonza hat im ersten Quartal zwar nur für rund 400 Millionen Franken eigene Aktien zurückgekauft, weist aber auch nur einen Free Float von 34,6 Milliarden Franken auf.

 

In Deutschland gehört unter anderen Mercedes-Benz zu den grossen Rückkäufern. Der Autokonzern hat für den Zeitraum 2023 bis 2025 zwei Rückkaufprogramme in Höhe von zusammen sieben Milliarden Euro bekanntgegeben.

Für 2024 könnten rund drei Milliarden Euro für eigene Aktien ausgegeben werden, was einer Aktienrückkaufquote von fast sechs Prozent entsprechen würde. Die Schätzungen variieren, da die Unternehmen zwar ihre Aktienrückkaufprogramme von den Aktionären absegnen lassen müssen, dann aber relativ frei sind, zu welchem Zeitpunkt sie das Geld auch tatsächlich ausgeben und an der Börse aktiv werden.

 

Auf das Umfeld achten

Bleibt die Frage, wie gross der Effekt eines Aktienrückkaufs auf den Kurs einer Aktie am Ende ist? Kritiker verweisen darauf, dass Aktienrückkaufprogramme oft durchgeführt werden, wenn der Aktienkurs zuvor schon gut gelaufen ist. Untersuchungen aus der Vergangenheit zeigen, dass dies nicht selten passiert. Unter dem Strich bedeutet das aber nichts anderes, als dass die Aktien schlichtweg zu teuer zurückgekauft werden und der Aktienpreis damit quasi künstlich in die Höhe getrieben wird. Endet dann das Rückkaufprogramm, ist die Gefahr einer grösseren Korrektur sehr hoch. Optimisten sehen aber dennoch eine Chance für Anleger in Aktienrückkaufprogrammen. Vor allem dann, wenn das Rückkaufprogramm in Zeiten passiert, in denen das Unternehmen gute Wachstumszahlen vorlegt. Dann treffen weniger Aktien auf steigende Konzernumsätze und -gewinne, ein Erfolgsmix an der Börse.

 

Aktienrückkaufproramme sind also per se weder schlecht noch gut. Letztendlich müssen sie Teil einer umfassenden Unternehmensstrategie sein und sich ins Gesamtgefüge einpassen, wozu auch das wirtschaftliche Umfeld zählt. Stimmen die Faktoren, können Anleger aber durchaus von Rückkaufprogrammen in Form von steigenden Aktienkursen profitieren.

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Künstliche Intelligenz als Anlagechance (UBS AG, 10.06.2024 | Jérôme Allet, Head Public Distribution Switzerland)
Maschinen, die menschliches Denken simulieren, revolutionieren derzeit die Welt. Der daraus resultierende Megatrend ist längst auch an der Börse angekommen. Mit einem Tracker-Zertifikat können Anleger breit gestreut in diesen Bereich investieren.
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Maschinen, die menschliches Denken simulieren, revolutionieren derzeit die Welt. Der daraus resultierende Megatrend ist längst auch an der Börse angekommen. Mit einem Tracker-Zertifikat können Anleger breit gestreut in diesen Bereich investieren.

 

Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde und so präsent wie kaum ein anderes. Dies spiegelt sich nicht zuletzt auch in der Kursentwicklung der Aktie von Nvidia. Der Halbleiterkonzern, der rund 80 Prozent des KI-Chip-Marktes beherrscht, verteuerte sich in den vergangenen fünf Jahren um knapp 3‘000 Prozent. Mitte Mai knackte die Aktie nun die 1‘000-US-Dollar-Marke. Damit sich auch Kleinanleger weiterhin am Tech-Giganten beteiligen können, vollzieht der Titel nun einen umgedrehten «Tenbagger»: Nvidia splittet diese Woche seine Aktien im Verhältnis 1:10. 1

 

Herzstück von KI-Systemen

Eines ist klar, ohne ausreichende Rechenleistung ist es nicht möglich, dass Maschinen menschliches Denken simulieren. Daher kommt den Prozessoren eine wichtige Rolle zu. Mit ihnen lassen sich riesige Datenmengen in Echtzeit auswerten und sie ermöglichen so in Kombination mit intelligenten Algorithmen beispielsweise autonomes Fahren. Nvidia ist aber nicht der einzige Branchenvertreter, der über ultraschnelle Chips verfügt. Konkurrenten wie Intel oder AMD möchten sich ebenfalls ihren Teil des Kuchens sichern. AMD hat sich beim Rennen um den aktuell 23 Milliarden US-Dollar grossen KI-Chip-Markt zum Jahreswechsel mit neuen Produkten in Stellung gebracht. Der Prozessor MI300X ist Unternehmensangaben zufolge sogar aktuell der «fortschrittlichste KI-Beschleuniger der Branche».2 Intel und Google stellten im April ebenfalls neue Chips vor. Der Prozessor des Suchmaschinenbetreibers mit dem Namen Axion soll doppelt so schnell arbeiten wie das Vorgängermodell.3 Der Markt scheint jedenfalls mühelos mehrere Varianten von Hochleistungschips aufnehmen zu können, denn die Nachfrage ist enorm. Schätzungen zufolge werden die KI-Halbleiter-Umsätze in diesem Jahr um 30 Prozent zulegen und bis 2030 auf über 150 Milliarden US-Dollar ansteigen.4

 

Zahlreiche wachstumsstarke Bereiche

Ein Gamechanger im Bereich KI ist der im Jahr 2022 lancierte Chatbot ChatGPT, welcher die nächste Entwicklungsstufe im Bereich Sprachmodelle einleitete. Diesem Segment wird ebenfalls enormes Wachstum zugetraut. Marktforscher gehen davon aus, dass sich der Markt für die Verarbeitung von natürlicher Sprache bis 2032 um durchschnittlich 23.2 Prozent pro Jahr auf 158 Milliarden US-Dollar vergrössern wird.5 Betrachtet man das gesamte Absatzpotenzial rund um KI-Hardware, -Software und -Services, ist der Kuchen noch deutlich grösser. Dieser beläuft sich inzwischen auf 40 Milliarden US-Dollar und soll bis 2032 auf 1.3 Billionen US-Dollar anwachsen.6

 

Angesichts dieser Aussichten bietet sich KI auch als interessantes Anlageziel. Einen diversifizierten Ansatz verfolgt der Solactive Generative Artificial Intelligence Index, der die vier Bereiche AI Technology, Data Analytics & Big Data, Natural Language & Processing und AI-driven Services abdeckt. Im Barometer enthalten sind neben den bereits aufgeführten Halbleiterherstellern auch die US-Riesen Alphabet, Amazon.com, Apple, Meta Platforms und Microsoft, die allesamt Mitglied der berühmten Tech-Elite «Magnificent 7» sind. Dazu kommen unter anderem auch der weltweit grösste Dienstleister im Bereich Unternehmensberatung, Accenture, der chinesische Spezialist in natürlicher Sprachverarbeitung Bairong sowie die deutsche Northern Data, die globale Infrastrukturlösungen im Bereich High-Performance Computing anbietet.

 

Solactive Generative Artificial Intelligence in USD (5 Jahre)

 

Neues Tracker-Zertifikat auf KI-Index

Selbst wenn schon Milliarden im KI-Bereich umgesetzt werden, dürfte es in dem noch relativ jungen Markt in Zukunft viel Bewegung geben. Daher könnte es von Vorteil sein, sich breit diversifiziert zu engagieren – dies bietet der Solactive Generative AI Index. Darin befinden sich aktuell 39 internationale Unternehmen. Um das Barometer frisch zu halten und eine Klumpenbildung zu vermeiden, überprüft der Indexbetreiber Solactive die Zusammensetzung regelmässig.

 

Mit dem entsprechenden UBS Tracker-Zertifikat (SIX Symbol GENAIU) können Anlegerinnen und Anleger vollständig am Index partizipieren. Es fällt eine Managementgebühr von 0.75 Prozent p.a. an. Eventuelle Dividenden der Mitglieder werden in das Barometer reinvestiert. Das in Schweizer Franken emittierte Produkt besitzt keine Laufzeitbegrenzung und ermöglicht daher eine langfristige Investition in den Megatrend. Anleger sollten beachten, dass es sich dabei um ein nicht kapitalgeschütztes Produkt handelt. Zudem besteht ein Emittentenrisiko, so dass das eingesetzte Kapital – unabhängig von der Entwicklung des Basiswerts – im Falle einer Insolvenz der UBS AG verloren gehen kann.

 

 

 

Quellen:

1 Nvidia, Medienmitteilung, 22.05.2024

2 Manager Magazin, Medienbeitrag, 08.12.2023

3 Google, Medienbeitrag, 09.04.2024

4 Statista, Medienbeitrag, 23.04.2024

5 Fortune Business Insights, Medienbeitrag, 06.05.2024

6 Bloomberg Intelligence, Medienbeitrag, 08.03.2024

 

Nur für Marketingzwecke

 

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Jérôme Allet, Leiter Public Distribution für Strukturierte Produkte Schweiz, UBS Investment Bank

Jérôme Allet begann seine berufliche Laufbahn 2011 als Graduate Talent bei der UBS Investment Bank. Seit 2017 leitet er das Team «Public Distribution Sales Switzerland» im Bereich Structured & Solutions Distribution. In dieser Funktion verantwortet er den öffentlichen Vertrieb von Strukturierten Produkten in der Schweiz. Seit 2018 ist er zusätzlich für White Label Lösungen im Bereich Hebelprodukte in Europa zuständig.

 

 

Kontakt: Website: keyinvest-ch.ubs.com, E-Mail: keyinvest@ubs.com, Tel. +41 44 239 76 76

 

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Die Vorteile des Älterwerdens (Bank Julius Bär & Co. AG, 03.06.2024)
Die Zahl der Menschen im Alter von 60 Jahren und mehr wird sich weltweit voraussichtlich bis zum Jahr 2050 fast verdoppeln. Die Bedeutung von altersbezogenen Therapien, Dienstleistungen und Produkten wird daher immer wichtiger.

Die Zahl der Menschen im Alter von 60 Jahren und mehr wird sich weltweit voraussichtlich bis zum Jahr 2050 fast verdoppeln. Die Bedeutung von altersbezogenen Therapien, Dienstleistungen und Produkten wird daher immer wichtiger.

 

Die Weltbevölkerung lebt heute zwar länger; die Bevölkerungsgrösse dürfte aber ab 2050 aufgrund der sinkenden Geburtenraten gemäss einer aktuellen Lancet-Studie zurückgehen. Weil der Anteil der über 60- und über 70-Jährigen an der Gesamtbevölkerung stetig steigt, schätzen unsere Next-Generation-Analysten die Aussichten für das Anlagethema «Länger leben» und die damit verbundenen Themen Gesundheitswesen, Altenpflege, Schönheit, Ernährung und Finanzplanung sowie die längerfristigen Aussichten der wichtigsten Akteure in diesem Bereich als attraktiv ein.

 

Vor diesem Hintergrund und weil die Bewertungen im historischen Vergleich relativ attraktiv sind, haben wir ein strukturiertes Produkt mit einer Laufzeit von 18 Monaten zur Zeichnung aufgelegt. Das Produkt bietet ein Engagement in vier Aktien: Alcon (Weltmarktführer in der Augenheilkunde – sowohl nach Umsatz als auch als Technologieplattform), Eli Lilly (einer der beiden Marktführer für neuartige Diabetes- und Adipositas-Therapien; zwei Segmente, die bis zum Ende des Jahrzehnts um 8% bzw. 30% pro Jahr wachsen dürften), Swiss Life (grösster Lebensversicherer der Schweiz, mit einem führenden Marktanteil im Altersvorsorge-Geschäft und bei Einzellebensversicherungen) und L'Oréal SA (dank starkem und diversifiziertem Markenportfolio ein Branchenleader in puncto Margen und organischem Wachstum).

 

Neben einem attraktiven garantierten Coupon von voraussichtlich 10.50% (USD), 8.85% (EUR) und/oder 6.80% (CHF) p.a. wird das Verlustrisiko durch eine monatliche Lock-in-Option reduziert, die das Produkt in ein 100% kapitalgeschütztes Produkt umwandeln kann. Die Knock-in-Barriere von 55%, die während der Laufzeit des Produkts zum Schutz des eingesetzten Kapitals nie ausgelöst werden darf, ist bewusst niedrig gesetzt und bietet eine zusätzliche Ebene der Risikominderung.

 

Weitere Informationen zu diesem Produkt finden Sie hier:

 

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IMPRESSUM

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Baustoffhersteller nutzen die Krise (BNP PARIBAS, 29.05.2024)
Die Baustoffhersteller Holcim und Heidelberg Materials überraschen mit guten Zahlen, trotz Krise am Bau. Sie nutzen die schwierigen Zeiten zu Restrukturierungen und stellen sich für die Zukunft neu auf.

Die Baustoffhersteller Holcim und Heidelberg Materials überraschen mit guten Zahlen, trotz Krise am Bau. Sie nutzen die schwierigen Zeiten zu Restrukturierungen und stellen sich für die Zukunft neu auf.

 

Wer sich die neuesten Zahlen aus der Baustoffbranche anschaut, mag kaum glauben, dass der „Bau“ in der Krise steckt. Trotz weniger Bauaktivitäten, Baustoffhersteller wie Holcim und Heidelberg Materials liefern beachtliche Zahlen. Bei Holcim etwa sind zwar die Einnahmen im ersten Quartal 2024 leicht gesunken, die Profitabilität ist aber deutlich besser ausgefallen, als es selbst Optimisten erwartet hatten. Der Umsatz fiel in den ersten drei Monaten um 2,4 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Franken, wie der weltgrösste Zementkonzern im April mitteilte. Zugleich konnte das Unternehmen, das seinen Hauptsitz in Rapperswil-Jona hat, den Betriebsgewinn EBIT um fast acht Prozent auf 532 Millionen Franken steigern.

Beachtlich auch die Entwicklung beim deutschen Konkurrenten Heidelberg Materials. Das Unternehmen konnte seinen Umsatz in 2023 im Vergleich zum Vorjahr um über vier Prozent auf über 21 Milliarden Euro anheben. Das operative Ergebnis sprang sogar um 29 Prozent auf drei Milliarden Euro.

 

Fit für die Zukunft

Dass es trotz Flaute am Bau bei den Baustoffherstellern gut läuft, hat vor allem mit ihren Restrukturierungsmassnahmen zu tun. Es scheint so, dass die Konzerne die Krise nutzen, sich neu aufzustellen, die Profitabilität zu steigern und sich für die Zukunft fit zu machen.

Holcim zum Beispiel hat in den zurückliegenden Monaten mehrere Übernahmen getätigt, so etwa den deutschen Dachbegrünungsspezialisten Zinco. Die Dachbegrünung ist ein relativ neuer Zweig in der Baubranche, gilt aber als sehr zukunftsorientiert und wachstumsstark. Zugleich arbeitet Holcim an der Modernisierung eines Zementwerks in Belgien. Es soll bis 2029 eine CO2-neutrale Zementproduktion im grossen Massstab erlauben und Vorbild für andere Zementwerke sein.

 

Ähnlich Heidelberg Materials. Zwar wurden im vergangenen Jahr gemessen an der Absatzmenge weniger Baustoffe verkauft, doch Preisanhebungen haben den Rückgang mehr als wettgemacht. Zudem konnte das Unternehmen die Energiekosten senken. Allein bei der Herstellung von Zement werden enorme Energiemengen benötigt. Da fällt jeder Cent Preissenkung ins Gewicht. Dazu passt auch die Meldung, dass Heidelberg Materials bis 2030 die Hälfte seines Umsatzes mit nachhaltigen Produkten erwirtschaften will, die CO2-arm sind oder zumindest zum Teil aus recyceltem Material bestehen. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg. Der Konzern ist nach RWE der zweitgrösste Kohlendioxid-Emittent in Deutschland.

 

Hoher Bedarf an Wohnraum und Infrastruktur

Insgesamt mehren sich zudem die Zeichen, dass die Branche der Bauzulieferer im laufenden Jahr insgesamt wieder bessere Zahlen als 2023 vorlegen könnte. „Die Nachfrage im Bausektor sollte sich auf niedrigem Niveau stabilisieren“, so der Ausblick von Heidelberg Materials, was wohl so viel heissen könnte wie: „Es geht wieder aufwärts, der Boden ist erreicht.“

Allerdings wird diese Einschätzung nicht von allen Beteiligten vertreten. In der Baubranche herrscht immer noch grosse Skepsis. So veröffentlichte der Zentralverband des deutschen Baugewerbes (ZDB) im Dezember die Prognose, dass der Umsatz im Bauhauptgewerbe im laufenden Jahr in Deutschland real um drei Prozent sinken soll. Dabei soll es vor allem beim Wohnungsbau stocken. Der ZDB rechnet hier mit einem Umsatzrückgang von 15 Prozent auf dann knapp 50 Milliarden Euro. Eine leichte Verbesserung sieht der Verband im Wirtschafts- und im öffentlichen Bau.

Dabei gibt es durchaus Bemühungen, die Bautätigkeit in Deutschland anzukurbeln. Für den sozialen Wohnungsbau etwa soll den Bundesländern bis 2027 über 18 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden.

 

Und für den Umbau von Gewerbeimmobilien zu Wohnraum sollen in diesem und im nächsten Jahr insgesamt 480 Millionen Euro Programmmittel im Rahmen eines neuen KfW-Förderprogramms bereitgestellt werden. Beobachter sehen darin zumindest so eine Art „Fundament“, auf dem die Branche nun aufbauen kann.

 

Ähnlich die Perspektive in der Schweiz. Die Bautätigkeit belief sich 2023 auf 23,4 Milliarden Franken, nominell entspricht das einer Steigerung von 0,7 Prozent beziehungsweise 160 Millionen Franken gegenüber dem Jahr 2022. Preisbereinigt fiel die Bautätigkeit im Vergleich zum Vorjahr aber um 0,9 Prozent. Unter dem Strich rechnet man für 2024 bestenfalls mit einer Stagnation. Da aber schweizweit grosser Nachholbedarf bei Wohnraum und Infrastruktur besteht, gehen Beobachter von einer Erholung des Geschäfts spätestens im kommenden Jahr aus. Zudem hat die Schweizer Regierung zahlreiche Förderprogramme entwickelt, um die angestrebten Klimaziele zu erreichen. Bis 2050 will die Schweiz klimaneutral werden. Das geht nur mit einer deutlichen Steigerung der Bau- und Sanierungstätigkeiten.

 

Ein Blick nach vorne könnte sich lohnen

Die Baustoffhersteller in Zeiten der Krise. Doch scheinbar nutzen sie sie, um sich zu stärken. Mittelfristig bleiben die Aussichten für die Baustoffunternehmen also durchaus interessant. „Vor allem bin ich davon überzeugt, dass wir das profitable Wachstum in Europa durch Dekarbonisierung und zirkuläres Bauen weiter vorantreiben können“, so die Einschätzung von Miljan Gutovic, seit Mai 2024 neuer Holcim-Chef. Für Börsianer könnte es sich also lohnen, nach vorne zu schauen und die aktuelle Krise am Bau nicht überzubewerten. Unternehmen aus der Baustoffbranche, die nun zumindest auf die Watchliste gehören, sind unter anderem Holcim und Heidelberg Materials.

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Biotechnologie: Hellt sich das Momentum dauerhaft auf? (UBS AG, 07.05.2024 | Jérôme Allet, Head Public Distribution Switzerland)
Dank Fortschritten in der Biotechnologie können heute eine wachsende Anzahl schwerwiegender Krankheiten erfolgreich behandelt werden. Neben den gut gefüllten Produktpipelines spricht die Aussicht auf günstigere Finanzierungsbedingungen für den Sektor. Mit dem Bloomberg Transatlantic Top 50 Biotech Net Return Index ist eine diversifizierte Positionierung möglich.

Dank Fortschritten in der Biotechnologie können heute eine wachsende Anzahl schwerwiegender Krankheiten erfolgreich behandelt werden. Neben den gut gefüllten Produktpipelines spricht die Aussicht auf günstigere Finanzierungsbedingungen für den Sektor. Mit dem Bloomberg Transatlantic Top 50 Biotech Net Return Index ist eine diversifizierte Positionierung möglich.

 

Die Künstliche Intelligenz (KI) hält in immer mehr Lebensbereichen Einzug. Dazu zählt die Biotechnologie. Vor kurzem hat Moderna Details zur Zusammenarbeit mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI genannt. Das US-Unternehmen nutzt die bekannte KI-Anwendung unter anderem zur Berechnung optimaler Dosierungen in der Erprobung von Impfstoffen.1 An der Börse half die Verknüpfung mit dem Megatrend KI dem Sektor zunächst wenig. Vielmehr sind Biotech-Aktien nach ihrem Höhenflug während der Corona-Pandemie ins Hintertreffen geraten.

Als ein Hemmschuh entpuppte sich das eingetrübte Finanzierungsumfeld. Die Organisation Biotechnology (bio) hat Unternehmen analysiert, die ausschliesslich an der Entwicklung von Wirkstoffen arbeiten oder mit ihren Medikamenten im Markt Umsätze von weniger als einer Milliarde US-Dollar erzielen. Diese Gruppe konnte 2021 weltweit insgesamt 45.7 Milliarden US-Dollar über Venture Capital-Geber, Börsengänge, Lizenzierungen oder Unternehmensverkäufe einsammeln. 2023 kam nur noch ein Finanzierungsvolumen von knapp 24 Milliarden Dollar zusammen.2

 

Novartis auf Einkaufstour

Langsam scheint sich die Lage zu bessern. Für diese These spricht eine Analyse von Leerink Partners. Demnach gab es im ersten Quartal 2024 insgesamt 13 Übernahmen von Biopharmaunternehmen, nach lediglich sechs im Vorjahreszeitraum. Dabei taucht Novartis gleich zweimal auf. Der Pharmariese hat im Januar eine 425 Millionen US-Dollar schwere Offerte für Calypso Biotech vorgelegt. Nur einen Monat später boten die Basler knapp 2.8 Milliarden für die deutsche Morphosys.3 Für ein Comeback des Biotechsektors sprechen auch die mitunter prall gefüllten Forschungspipelines. Im ersten Quartal 2024 hat die US-Gesundheitsbehörde FDA zehn Lizenzanträge für biologische Wirkstoffe oder Tests genehmigt. 2023 lag die Zahl der Zulassungen von Januar bis März nur halb so hoch.4

Zu den ersten Unternehmen, die im laufenden Jahr einen positiven FDA-Bescheid erhalten haben, zählt Vertex Pharmaceuticals. Am 16. Januar 2024 hat die Behörde das Zulassungsschreiben für „Casgevy“ verfasst. 4 Unter diesem Label darf Vertex eine Geneditierung zur Behandlung der Erbkrankheit Sichelzellanämie vermarkten, die zusammen mit der Zuger Crispr Therapeutics entwickelt wurde. Rund 16'000 Patienten können sich nun Hoffnungen machen, über die einmalige Therapie dauerhaft geheilt zu werden.5

 

Diversifizierte Sektorauswahl

Sowohl der Small Cap Crispr als auch Branchenriese Vertex erfüllt die Voraussetzung für eine Aufnahme in den Bloomberg Transatlantic Top 50 Biotech Index. Das Duo zählt damit zu den – gemessen an der Streubesitz-Marktkapitalisierung – grössten Biotechnologieunternehmen aus Nordamerika und Europa. Der Index besteht jeweils zur Hälfte aus Unternehmen der beiden Regionen. Alle drei Monate kommt die Zusammensetzung auf den Prüfstand. Neben möglichen Anpassungen bei den enthaltenen Aktien wird dann auch die hälftige Aufteilung zwischen Nordamerika und Europa wieder hergestellt.

Natürlich darf Moderna in der transatlantischen Auswahl nicht fehlen. Kurz nach der Vertiefung der KI-Kooperation hat das US-Unternehmen mit dem Bericht für das erste Quartal 2024 aufhorchen lassen. Zwar sind die Umsätze des COVID 19-Impfstoffs „Spikevax“ um 91 Prozent auf nur noch 167 Millionen Dollar eingebrochen und Moderna musste einen satten Verlust von 3.07 Dollar je Aktie rapportieren. Doch hatten Analysten mit weniger Erlösen und einem noch höheren Minus beim Gewinn gerechnet.6

Schon bald sollen die Geschäfte von Moderna wieder Fahrt aufnehmen. Noch für das laufende Semester erwartet das Management die ersten Zulassungen für einen Impfstoff gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV). Im Herbst möchte Moderna mit der Auslieferung des mRNA-basierten Präparats zur Immunisierung gegen die schwerwiegende Atemwegserkrankung beginnen. Für das Gesamtjahr erwartet Moderna Produktumsätze von annähernd vier Milliarden US-Dollar.7 Die Wall Street reagierte begeistert. Am Tag der Zahlenvorlage legte die Moderna-Aktie um 12.7 Prozent zu und erreichte das höchste Niveau seit Juli 2023.

 

Einfacher Zugang, volle Partizipation

Natürlich ist dieser historische Verlauf kein Indikator für die Entwicklung in der Zukunft. Und doch passen die News aus der Moderna-Zentrale in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts zu dem aufgehellten Momentum im Biotechnologiesektor. Da der Wirtschaftszweig jedoch nicht vor Rückschlägen gefeit ist, empfiehlt sich eine diversifizierte Positionierung. Diesen Ansatz ermöglicht ein Tracker-Zertifikat (Symbol: BTECHU) auf den Bloomberg Transatlantic Top 50 Biotech Net Return Index. Das strukturierte Produkt bildet den Basiswert ohne Laufzeitbegrenzung ab. Dividenden der im Index enthaltenen Unternehmen werden netto in die Auswahl reinvestiert. Für den in Schweizer Franken denominierten Tracker fällt eine Verwaltungsgebühr von 0.50 Prozent jährlich an. Die Zeichnungsphase läuft bis zum 15. Mai 2024, 15:00 Uhr.

Bitte beachten Sie, dass kein Kapitalschutz besteht. Zudem muss – wie immer bei Strukturierten Produkten – das Emittentenrisiko berücksichtigt werden.

 

Quellen:

1) Moderna, Medienmitteilung, 24.04.2024

2) https://www.bio.org/ia-reports/emerging-therapeutic-company-investment-and-deal-trends, Abfrage am 11.04.2024

3) Leerink Partners, Analyzing Healthcare M&A Trends: Q1 2024 Insights, 16.04.2024

4) https://www.fda.gov/vaccines-blood-biologics/development-approval-process-cber, Abfrage am 02.05.2024

5) Vertex Pharmaceuticals, Medienmitteilung vom 08.12.2023

6) Quelle: Reuters, Medienbericht, 02.05.2024

7) Quelle: Moderna, Medienmitteilung, 02.05.2024

 

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Jérôme Allet, Leiter Public Distribution für Strukturierte Produkte Schweiz, UBS Investment Bank

Jérôme Allet begann seine berufliche Laufbahn 2011 als Graduate Talent bei der UBS Investment Bank. Seit 2017 leitet er das Team «Public Distribution Sales Switzerland» im Bereich Structured & Solutions Distribution. In dieser Funktion verantwortet er den öffentlichen Vertrieb von Strukturierten Produkten in der Schweiz. Seit 2018 ist er zusätzlich für White Label Lösungen im Bereich Hebelprodukte in Europa zuständig.

 

 

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Ein neuer Rohstoffzyklus (BNP PARIBAS, 29.04.2024)
Wenn die Zinsen fallen und die Wirtschaft anzieht, könnte der Rohstoffmarkt einen neuen Aufwärtszyklus durchlaufen. Kommt dann noch die Nachfrage durch die Erneuerbaren hinzu, könnte es bei einigen Metallen ganz schön knapp werden.

Wenn die Zinsen fallen und die Wirtschaft anzieht, könnte der Rohstoffmarkt einen neuen Aufwärtszyklus durchlaufen. Kommt dann noch die Nachfrage durch die Erneuerbaren hinzu, könnte es bei einigen Metallen ganz schön knapp werden.

 

Wenn die Zinsen fallen, freut das nicht nur den Aktienmarkt, auch Rohstoffe können davon profitieren. Sinkende Zinsen führen zum Beispiel zu einer Belebung der Wirtschaftstätigkeit, da sich sowohl die Geschäftsbanken wie auch Unternehmen und Konsumenten wieder zu günstigeren Konditionen Geld leihen können. Das wiederum sollte der Nachfrage nach Rohstoffen zugutekommen. Niedrigere Zinsen führen auch zu mehr Liquidität am Markt, was allgemein Rohstoffe als Analageklasse attraktiver macht. Niedrige Zinsen in den USA führen oft auch zu einer schwächeren Nachfrage nach Dollar, was wiederum den Wechselkurs zu anderen Devisen belastet. Je niedriger der Dollar notiert, desto attraktiver werden Rohstoffkäufe, da Verbraucher und Investoren aus dem Nicht-Dollar-Raum dann Rohstoffe, die in der Regel in der US-Währung abgerechnet werden, günstiger erwerben können. Und, durch fallende Zinsen sinken auch die Opportunitätskosten, das heisst, es lohnt sich wieder, in Rohstoffe zu investieren, die bekanntlich keine Zinsen abwerfen.

 

Bei Kupfer könnte es knapp werden

Doch diesmal, so die Einschätzung einiger Experten, könnte noch ein weiterer Punkt hinzukommen, der die Rohstoffpreise ankurbelt – die Nachfrage nach bestimmten Metallen durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien.

Torsten Dennin etwa, promovierter Volkswirt und Leiter der Vermögensverwaltung der Asset Management Switzerland AG in Zug sagt: „Es sind Themen wie Digitalisierung, Elektrifizierung, Elektromobilität, die grüne Energiewende und demographische Trends. Diese Megatrends beeinflussen die Rohstoffmärkte in der laufenden Dekade.“ Der Experte ist sich sicher, dass der Rohstoffmarkt vor einem neuen Aufwärtszyklus steht.

 

Das betrifft nicht nur Rohstoffe, deren Versorgungslage allgemein als kritisch eingestuft wird, wie etwa Lithium, Kobalt und Seltene Erden. Auch scheinbar unendlich zur Verfügung stehende Metalle wie Kupfer laufen in ein Defizit, sprich die Nachfrage übersteigt das Angebot. Goldman Sachs etwa geht davon aus, dass der Kupferpreis in den kommenden Jahren auf 15‘000 Dollar je Tonne steigen „muss“, da nur über einen höheren Preis die notwendigen Investitionen in den Ausbau neuer Kupfervorkommen getätigt werden können und somit die steigende Nachfrage nach Kupfer befriedigt werden kann. Derzeit kostet eine Tonne Kupfer nur knapp 10‘000 Dollar.

 

Die steigende Nachfrage resultiert vor allem aus der anstehenden Energiewende. Bis 2030 benötigt allein die Elektroautobranche jährlich mindestens 2,4 Millionen Tonnen Kupfer. Kupfer ist wichtiger Bestandteil der in den E-Autos verbauten Elektronik. Rechnet man den Kupferbedarf aus anderen Bereichen wie den Erneuerbaren Energien hinzu, dürften laut S&P Global im Jahr 2035 weltweit rund 50 Millionen Tonnen Kupfer nachgefragt werden. Gegenüber 2023 entspräche das mehr als einer Verdoppelung in Bezug auf die aktuelle Minenproduktion von 22 Millionen Tonnen.

 

Eine Steigerung der Recyclingquote wird nicht reichen

Einen entsprechenden Zubau der Minenkapazitäten in diesem Zeitraum halten jedoch nahezu alle Experten für ausgeschlossen. Nur eine deutliche Steigerung der Recyclingquote könnte helfen, die Situation etwas zu entspannen. Kupfer lässt sich gut recyceln, schon 40 Prozent des Kupferbedarfs in Deutschland stammen aus der Wiederverwertung. Doch am Ende wird das nicht reichen. „Die rasant steigende Nachfrage kann Recycling nicht bedienen“, so auch Torsten Dennin. So wurden im zurückliegenden Jahr laut der International Copper Study Group (ICSG), einer Interessensvereinigung der Kupferindustrie, in den wichtigen kupferverarbeitenden Ländern rund 4,6 Millionen Tonnen Kupfer recycelt, ein Plus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr.

 

Selbst wenn es aber mit diesem Wachstum so weitergeht und 2035 etwa zehn Millionen Tonnen Kupfer aus dem Recycling zur Verfügung stehen würden, bliebe, bei einer stagnierenden Minenproduktion, unter dem Strich ein Defizit von 18 Millionen Tonnen.

 

Dass diese Lücke mit Hilfe neuer Kupferminenprojekte geschlossen werden kann, davon ist kaum auszugehen. Selbst auf dem aktuellen Niveau der Kupferproduktion von jährlich lediglich rund 22 Millionen Tonnen und einem absehbaren Defizit können einzelne wichtige Bergbauprojekte, die langfristig zur Steigerung des Angebots beitragen könnten, nicht realisiert werden. So war die Regierung in Panama kürzlich nach Protesten aus der Bevölkerung dazu gezwungen, die grösste Kupfermine des Landes zu schliessen. Einige Beobachter gehen davon aus, dass 2035 im besten Fall rund 30 Millionen Tonnen Kupfer aus Minen gefördert werden können. Das ist aber nur ein Best-of-Szenario, das etwa die zügige Erschliessung neuer Vorkommen berücksichtigt. Unter dem Strich bliebe dann ein Defizit von rund zehn Millionen Tonnen bei einer Menge von zehn Millionen Tonnen wiederverwerteten Kupfers.

 

Ähnlich könnte es auch bei vielen anderen Rohstoffen aussehen. Aluminium und Nickel etwa gelten als weitere Schlüsselrohstoffe für die Energiewende. Auch ihre Preise werden mittel- bis langfristig wohl zulegen, sind sich Beobachter sicher.

 

Auch bei Öl droht ein Defizit

Nicht ganz so sicher sind sich die Experten jedoch beim Thema Öl. Langfristig sollte die Ölnachfrage fallen, weil E-Autos nun mal keinen fossilen Treibstoff benötigen. Doch noch steigt der Öldurst der Weltwirtschaft, was zumindest im laufenden Jahr in ein Angebotsdefizit münden könnte, so die Einschätzung der Internationalen Energieagentur IEA.

Hintergrund: Die Organisation erdölexportierender Länder, kurz OPEC, hatte sich vor einiger Zeit darauf geeinigt, die tägliche Ölfördermenge um zwei Millionen Barrel am Tag zu kürzen. Die Massnahme soll dazu dienen, die Märkte zu stabilisieren und einen angemessenen Ölpreis zu erzielen. Seit Ende der Corona-Pandemie ist der Preis für Öl der Sorte WTI von 120 auf 80 Dollar je Barrel gefallen. Allgemein gehen Beobachter davon aus, dass die OPEC einen Ölpreis von 80 Dollar anstrebt, um die Ölförderkosten zu decken und einen Gewinn zu erzielen.

Die Kürzung um zwei Millionen Barrel könnte nun, so die IEA, dazu führen, dass es bei anziehender Weltkonjunktur in der zweiten Jahreshälfte zu einem Angebotsdefizit kommen könnte. Das sollte den Ölpreis unterstützen.

 

Allerdings, der Ölpreis ist vor allem das Ergebnis eines Zusammenspiels der unterschiedlichen Akteure am Ölmarkt. Dabei agiert die OPEC häufig als eine Art Puffer. Während etwa Beobachter mit einer steigenden Ölproduktion in den USA, Kanada und Lateinamerika rechnen, könnte die OPEC bestrebt sein, dieses Mehrangebot durch Kürzungen aufzufangen.

Dahinter stecken auch politische Interessen, so ist die USA an einem niedrigen Ölpreis interessiert, um die heimische Wirtschaft anzukurbeln. Es wird den USA auch nachgesagt, dass sie durch einen niedrigen Ölpreis die Einnahmen politischer Konkurrenten wie etwa Russland und Iran zumindest wohlwollend tolerieren.

 

Am Ende müssen Anleger wissen, dass es grundsätzlich keinen Mangel an Öl gibt. Angebotsdefizite sind „gewollt“ und ebenso schnell auch wieder behoben – der sprichwörtliche Ölhahn, der jederzeit auf- und zugedreht werden kann.

 

Die nachfolgenden Links führen Sie zur Übersicht unserer Produkte auf Erdöl der Sorten Brent (Brent Crude Oil Future) beziehungsweise WTI (WTI Crude Oil Future).

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Roboter und KI: ein mächtiges Duo (Leonteq Securities AG, 28.03.2024)
Laufen, Tischtennis, Boxen oder Geschicklichkeitsspiele, die Liste an Wettkämpfen zwischen Mensch und Maschine wird immer länger. Kürzlich stellte ein zweibeiniger Roboter des chinesischen Unternehmens Unitree mit einer Geschwindigkeit von rund 3.3 m/s einen neuen Rekord unter den Humanoiden auf. Damit kann er dem Menschen zwar noch nicht das Wasser reichen, allerdings verläuft die Entwicklung rasant.

Spielend lernen

 

Laufen, Tischtennis, Boxen oder Geschicklichkeitsspiele, die Liste an Wettkämpfen zwischen Mensch und Maschine wird immer länger. Kürzlich stellte ein zweibeiniger Roboter des chinesischen Unternehmens Unitree mit einer Geschwindigkeit von rund 3.3 m/s einen neuen Rekord unter den Humanoiden auf. Damit kann er dem Menschen zwar noch nicht das Wasser reichen, allerdings verläuft die Entwicklung rasant. Im Dezember schaffte der «H1» erst 1.5 m/s. Wissenschaftler der ETH Zürich haben derweil mit «CyberRunner» einen Roboter entwickelt, der mittels künstlicher Intelligenz (KI) ein Labyrinth-Geschicklichkeitsspiel lösen kann. Nach ein paar Trainingsstunden konnte dieser Ende vergangenen Jahres mit 55 Steuerungsanweisungen pro Sekunde einen «extrem fähigen menschlichen Spieler» um 6% schlagen. Diese «Spielereien» haben allesamt einen ernsthaften Hintergrund: Ob in der Industrie, im Gesundheitswesen oder im Haushalt, Roboter sollen in den kommenden Jahren dem Menschen nicht nur zur Seite stehen, sondern ihn auch teilweise ersetzen.

 

Milliardenmarkt …

Ein Blick auf das Wachstum bei Robotern zeigt, dass der viel zitierte «Umbau der Gesellschaft» zügig vonstattengeht. Weltweit wurden laut dem World Robotics Report im Jahr 2022 insgesamt 553‘052 neue Industrieroboter installiert – das entspricht einer Wachstumsrate von 5% im Vergleich zum Vorjahr. Nach Regionen aufgeschlüsselt kamen knapp drei Viertel der neuen Maschinenmenschen in Asien auf den Markt, auf Europa entfällt ein Marktanteil von 15% und in Übersee beträgt dieser ein Zehntel. Das Wachstum setzt sich weiter fort. Laut der International Federation of Robotics (IFR) werden die jährlichen Installationen von Industrierobotern bis 2026 auf 718‘000 zunehmen. Besonders aufs Tempo drückt unter anderem China: Peking hat Ende 2023 einen Plan vorgelegt, nach dem humanoide Roboter bis 2025 eine solche Reife erreicht haben sollen, dass sie in Massenproduktion gehen können.

 

… mit dynamischem Wachstum

Die elektronischen Helferlein im Gesundheitswesen sind ebenfalls sehr gefragt. Marktforscher Apollo Research Reports schätzt den Marktwert medizinischer Roboter im Jahr 2022 auf rund USD Mrd. 18.1 und geht davon aus, dass dieser bis 2032 um durchschnittlich 16.6% pro Jahr auf dann USD Mrd. 83.1 zulegen wird. Während Ärzte mit vierarmigen Operationsmaschinen millimetergenau Skalpelle an den Patienten lenken und damit bessere klinische Ergebnisse erreichen, können mit Hilfe von KI auch Arzneimittel schneller entwickelt und treffsicherere Diagnosen gestellt werden. Die Experten der US-Bank Morgan Stanley gehen davon aus, dass der Einsatz von KI in diesem Bereich die Forschung und Entwicklung massgeblich beschleunigen und in den kommenden zehn Jahren zu 50 zusätzlichen neuen Therapien mit einem Umsatzpotenzial von mehr als USD Mrd. 50 führen kann.

 

Industrie 4.0 als treibende Kraft

Selbst wenn Roboter auf der ganzen Welt in vielen Sparten und sogar im privaten Bereich Verwendung finden, das Gros der Menschenmaschinen wird nach wie vor in der klassischen Industrie wie zum Beispiel im Automobilbau eingesetzt. In der stetig fortschreitenden Automatisierung übernehmen aber nicht nur die Roboter – Stichwort Robotic Process Automation (RPA) – eine wichtige Rolle, sondern auch hier ist KI im Spiel. Künstliche Intelligenz ermöglicht es den Unternehmen, komplizierte Aufgaben zu bewältigen, die eigentlich menschliche Intelligenz erfordern würden. Ob Smart Factory, Datenanalyse oder auch Kundeninteraktion, diese schlauen Systeme werden immer mehr zu einem Schlüsselwerkzeug in der modernen Geschäftswelt. Durch die Verbindung von RPA und KI können die beiden transformativen Technologien kombiniert werden und dadurch ein noch höheres Potenzial entfalten. Angetrieben durch KI, Machine Learning oder auch Cloud, erwarten die Experten von Fortune Business Insights, dass der weltweite Markt für robotergestützte Prozessautomatisierung von USD Mrd. 13.9 im Jahr 2023 auf USD 50.5 Mrd. in 2030 expandieren wird. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 20.3%.

 

Quelle: IFR

 

 

 

Erfolgsrezept Digitalisierung:

 

Swissquote Robotics & Artificial Intelligence Index kombiniert zwei Megatrends

 

Akquisitionen und Innovationen

An dem Paradigmenwechsel in der Technologiewelt durch KI und Robotik möchten viele Unternehmen teilnehmen. Dazu zählt beispielsweise Amazon. Bereits 2012 setzte der Onlineriese nach dem Kauf der Firma Kiva Systems Robotertechnik ein. Amazon möchte aber nicht nur das eigene Unternehmen automatisieren, sondern auch seinen Kunden digitale Helfer zur Seite stellen. Dazu wollte der Konzern jüngst den Staubsaugerroboterhersteller iRobot übernehmen, scheiterte aber an regulatorischen Hürden. Man darf gespannt sein, welches Akquisitionsziel sich Amazon als Nächstes in diesem Bereich sucht. Der weltweit zweitgrösste Industrieroboter-Hersteller ABB hat bereits einen Kandidaten gefunden. Vor wenigen Wochen verleibte sich der Konzern die KI-Firma Sevensense ein. Damit möchte ABB in Zukunft seine gesamte mobile Roboterflotte mit künstlicher Intelligenz ausstatten und damit das Wachstum vorantreiben. Im Bereich der Medizinroboter steht derzeit Intuitive Surgical im Fokus. Das Unternehmen reichte kürzlich bei der US-Gesundheitsbehörde FDA einen Antrag auf Genehmigung für die nächste Generation seines weltbekannten Robotersystems «da Vinci» ein. Die vierarmige Operationsmaschine soll «Hunderte» von Designänderungen sowie die 10‘000-fache Rechenleistung aufweisen.

 

Boomender Chipmarkt

Aber nicht nur die Roboterhersteller profitieren von den digitalen Megatrends, auch Zulieferer – allen voran der Chip-Sektor – freuen sich über boomende Geschäfte. Als Paradebeispiel dient hier Nvidia. Der US-Halbleiterkonzern hat im Februar erstmals eine Marktkapitalisierung von mehr als USD Bio. 2 erreicht. Nvidia gilt nicht ohne Grund als grosser Profiteur im KI-Bereich. Mit ihren Hochleistungschips kontrollieren die Kalifornier rund 80% des globalen Marktes. Auf der Kundenliste stehen renommierte Namen wie Microsoft, Meta Platforms oder auch der ChatGPT-Entwickler OpenAI. Eine ernstzunehmende Konkurrenz für Nvidia stellt AMD dar. Der Konzern hat sich beim Rennen um den USD Mrd. 400 schweren KI-Chip-Markt zum Jahreswechsel mit neuen Produkten in Stellung gebracht: Die Prozessoren stellen Unternehmensangaben zufolge den «fortschrittlichsten KI-Beschleuniger der Branche» dar. Allein der MI300X soll bis Mitte des Jahres USD Mrd. 0.5 Erlöse einspielen. Im Gesamtjahr sollen die Umsätze mit KI-Spezialchips die Marke von USD Mrd. 2 deutlich übersteigen.

 

Beachtlicher Track Record

Die boomenden Aussichten bei Robotern und künstlicher Intelligenz liessen die Aktienkurse zahlreicher Protagonisten in den Branchen deutlich steigen. Die Aktie von ABB legte auf Sicht von einem Jahr um 37% zu, Intuitive Surgical um knapp zwei Drittel und AMD sowie Nvidia konnten sich in dem Zeitraum mehr als verdoppeln respektive verdreifachen. Der positive Trend lässt sich auch bestens am Swissquote Robotics & Artificial Intelligence Index ablesen. Diese breit diversifizierte Benchmark verteuerte sich in den vergangenen zwölf Monaten um etwas mehr als ein Fünftel. In dem Index befinden sich insgesamt 30 Unternehmen – einschliesslich der in diesem Text genannten Titel – aus den zukunftsträchtigen Sektoren. Aus regionaler Sicht spielen Unternehmen aus den USA die Hauptrolle. Aktuell zeigen sich die insgesamt 23 Titel aus Übersee für 64% des Kursverlaufs des Barometers verantwortlich. Das absolute Index-Schwergewicht ist allerdings mit einem Anteil von 6% die japanische Obic. Neben dem Softwarekonzern sind auch noch drei weitere Titel aus Fernost mit dabei, darunter der weltgrösste Roboterhersteller Fanuc. Im August 2023 überschritt das Unternehmen die Rekordmarke von insgesamt 1 Mio. ausgelieferter Industrieroboter.

 

Mit drei Buchstaben zum Erfolg: AMC

Leonteq hat im Mai 2019 ein «Actively Managed Certificate» (AMC) auf den Swissquote Robotics & Artificial Intelligence Index emittiert. Mit diesem aktiv verwalteten Tracker können Anleger 1:1 an dem gewissenhaft gestalteten Barometer der Swissquote Bank partizipieren. In das professionell gemanagte Portfolio ziehen nur Titel ein, die streng geregelte qualitative und quantitative Voraussetzungen erfüllen. Trotz diesem aufwendigen Prozess fällt die jährliche Managementgebühr von 0.7% moderat aus. Dafür bekommen Inhaber des Zertifikats neben einem 30 Mitglieder starken Index auch ein Zertifikat, das in Bezug auf Transparenz und Liquidität überzeugt. Mit dem Zertifikat lässt sich geschickt am nächsten Quantensprung in der technologischen Entwicklung teilnehmen.

 

Tracker auf den Swissquote Robotics & Artificial Intelligence Index (1 Jahr)

 

 

 

Disclaimer:

 

Bei diesem Dokument handelt es sich um Werbung im Sinne von Art. 68 FIDLEG

 

Diese Publikation dient nur zu Informationszwecken und stellt weder eine Empfehlung zum Erwerb von Finanzprodukten noch eine Offerte oder Einladung zur Offertstellung dar und ist kein Research. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Bei Produkten, welche nicht unter COSI® begeben werden, sind die Anleger dem vollen Kreditrisiko der Emittentin [resp. der Garantiegeberin] ausgesetzt. Die gemachten Angaben ersetzen nicht die vor dem Eingehen von Derivategeschäften in jedem Fall unerlässliche und an der Kundensituation ausgerichtete Beratung durch einen Finanzberater.

 

Diese Publikation ist weder ein vereinfachter Prospekt im Sinne des Art. 5 KAG gemäss dem Wortlaut unmittelbar vor Inkrafttreten des Schweizer Finanzdienstleistungsgesetzes («FIDLEG»), noch ein Prospekt gemäss Art. 40 FIDLEG, noch ein Emissionsprospekt im Sinne des Art. 1156 OR. Die massgebende Produktdokumentation kann direkt bei Leonteq Securities AG unter Tel. +41 (0)58 800 1111, Fax +41 (0)58 800 1010 oder über E-Mail termsheet@leonteq.com bezogen werden.

 

Verkaufsbeschränkungen bestehen für den EWR, Hongkong, Singapur, die USA, US persons und das Vereinigte Königreich (die Emission unterliegt schweizerischem Recht).

 

Die Performance der den Finanzprodukten zugrunde liegenden Basiswerte in der Vergangenheit stellt keine Gewähr für die zukünftige Entwicklung dar. Der Wert der Finanzprodukte untersteht Schwankungen des Marktes, welche zum ganzen oder teilweisen Verlust des Investments in die Finanzprodukte führen können. Der Erwerb der Finanzprodukte ist mit Kosten/Gebühren verbunden. Leonteq Securities AG und/oder ein verbundenes Unternehmen können in Bezug auf die Finanzprodukte als Market Maker auftreten, Eigenhandel betreiben sowie Hedging-Transaktionen vornehmen. Dies könnte den Marktkurs, die Liquidität oder den Marktwert der Finanzprodukte beeinträchtigen.

 

Soweit dieses Dokument Informationen zu einem verpackten Anlageprodukt für Kleinanleger und Versicherungsprodukt (PRIIP) enthält, ist in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU) Nr. 1286/2014 (PRIIPs Verordnung) ein Basisinformationsblatt (BiB) unter folgendem Link abrufbar: https://www.priipkidportal.com/.

 

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Weltraumwirtschaft: Schwereloser Wachstumsmarkt (UBS AG, 26.03.2024 | Jérôme Allet, Head Public Distribution Switzerland)
Die jüngste Mondlandung steht exemplarisch für die wachsende Bedeutung der Weltraumwirtschaft. Anleger können mit einem Themenindex am ungebremsten Vorstoss der Menschheit in die unendlichen Weiten partizipieren.
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Die jüngste Mondlandung steht exemplarisch für die wachsende Bedeutung der Weltraumwirtschaft. Anleger können mit einem Themenindex am ungebremsten Vorstoss der Menschheit in die unendlichen Weiten partizipieren.

 

Rund 400'000 Kilometer über der Erdoberfläche wurde am 22. Februar 2024 Geschichte geschrieben. Mit «Nova-C» setzte zum ersten Mal eine private Mission auf dem Mond auf. Gleichzeitig kehrten die USA nach mehr als fünf Jahrzehnten auf den Erdtrabanten zurück. Der Lander «Odysseus» war überwiegend mit Messgeräten und Sensoren zu Forschungszwecken von privaten Unternehmen sowie der staatlichen Weltraumagentur NASA beladen. Er sendete beeindruckende Bilder von der südlichen Region des Mondes zur Erde. Darüber hinaus konnte die NASA mit Hilfe der erwähnten Geräte Daten vom Mond sammeln. Realisiert wurde «Nova-C» zusammen mit dem texanischen Unternehmen Intuitive Machines.1

 

Rückkehr zum Mond 

Der geschichtsträchtige Flug demonstriert einmal mehr die Faszination des Weltraums samt seiner immensen wirtschaftlichen Bedeutung und seinem inhärenten Potential. 2022 war die «Space Economy» laut Zahlen der Satellite Industry Association (SIA) 384 Milliarden US-Dollar schwer. Nach Ansicht von UBS CIO GWM könnte die Weltraumwirtschaft bis 2040 ein Volumen von einer Billion Dollar erreichen. Als einen Treiber beschreiben die Analysten das verstärkte Engagement der Privatwirtschaft.2 Die jüngste Mission demonstriert, wie die NASA wichtige Aufträge nach aussen gibt. «Nova-C» diente der Planung und Vorbereitung von «Artemis». Im Rahmen dieser, nach der griechischen Göttin des Mondes benannten Mission sollen Menschen auf den Erdtrabanten zurückkehren. Als nächsten Schritt möchte die NASA im September 2025 eine vierköpfige Crew auf eine mehrtägige Reise um den Mond schicken.3

Die Amerikaner sind nicht allein in den unendlichen Weiten unterwegs. An vielen Stellen – dazu zählt «Artemis» – arbeitet die NASA eng mit der European Space Agency, kurz ESA, zusammen. Auch auf dem alten Kontinent hat die Weltraumwirtschaft eine enorme Bedeutung. Laut Zahlen der ESA beschäftigte sie 2021 rund 230'000 Menschen. Im vorgelagerten Bereich der Raumfahrt, der Fachjargon spricht hier vom «Upstream», erzielt der Wirtschaftszweig in Europa Umsätze von neun Milliarden Euro. Dieses Segment umfasst beispielsweise Raumfahrtsysteme und Trägerraketen. Mit Erlösen von 70 Milliarden Euro ist der nachgelagerte «Downstream»-Bereich deutlich grösser. Hier sind vor allem Kommunikations-, Navigations- und Satellitenunternehmen aktiv. Geht es nach der 22 Mitgliedsländer starken ESA, dann soll Europa am Wachstum der Weltraumwirtschaft partizipieren und die in diesem Markt führenden Unternehmen beheimaten.4

 

Ein spezieller Börsenindex

Seit gut einem Jahr können Investoren vom Know-how der ESA profitieren. Die Agentur bringt ihre Expertise in den ersten Börsenindex für die europäische Weltraumwirtschaft ein. Für den Euronext Helios Space Index kommen Unternehmen in Frage, die besonders stark von der europäischen Weltraumwirtschaft profitieren. Das Auswahluniversum bilden die Aktien entwickelter Länder, welche die quantitativen Voraussetzungen erfüllen. Aus diesem Fundus filtert die ESA die «Space»-Titel heraus. Sie durchforstet dabei beide Teilbereiche der Weltraumwirtschaft, «Upstream» und «Downstream».5

32 Aktien sind aktuell im Euronext Helios Space Index enthalten. Dazu zählt Airbus. Der Luft- und Raumfahrtkonzern deckt die ganze Brandbreite der Weltraumtechnik ab. Satelliten für Erdbeobachtung, Navigation und Telekommunikation zählen genauso dazu, wie Bodenstationen, Trägerraketen oder Raumschiffe. Airbus steht in einer engen Verbindung zur ESA. Beispielsweise wird am Standort in Bremen das europäische Servicemodul (ESM) für die Artemis-Mission gebaut. Vor rund einem Jahr startete der «Jupiter Icy Moons Explorer» (JUICE) auf eine 600 Millionen Kilometer weite Reise. Ein von Airbus geführtes Konsortium hat diese Sonde gebaut. Sie soll nach einer Flugzeit von rund siebeneinhalb Jahren den Planeten Jupiter und seine Monde systematisch erforschen.6

 

Raketen und Halbleiter

Zu den Schwergewichten im Euronext Helios Space Index zählt auch Safran. Der französische Triebwerksspezialist betreibt zusammen mit Airbus das Raketen-Unternehmen Ariane. Anzutreffen sind in dem Börsengradmesser auch mehrere Halbleiterunternehmen. Beispiel Infineon Technologies: Das deutsche Unternehmen fertigt Elektronikbauteile, denen die extremen Verhältnisse des Weltraums nichts anhaben können.

Anfang April 2023 hat UBS ein Tracker-Zertifikat (Symbol: SPACEU) auf den Euronext Helios Space Index emittiert. Die Zwischenbilanz kann sich sehen lassen: Das Partizipationsprodukt notiert annähernd ein Viertel über dem Emissionspreis. Natürlich ist die historische Entwicklung kein Indikator für den künftigen Verlauf. Gleichwohl bietet das Zertifikat Anlegern einen einfachen, kosteneffizienten und diversifizierten Zugang in die europäische Weltraumwirtschaft. Dividenden der im Basiswert enthaltenen Aktien werden netto in den Index reinvestiert. Die Managementgebühr für das Produkt beträgt 0.50 Prozent pro Jahr.

Bitte beachten Sie, dass kein Kapitalschutz besteht. Zudem muss – wie immer bei Strukturierten Produkten – das Emittentenrisiko berücksichtigt werden.

 

Quellen:

1) NASA, Internetartikel, «NASA Collects First Surface Science in Decades via Commercial Moon Mission», 01.03.2024

2) UBS CIO GWM, Longer Term Investments (LTI), Space Economy, Juli 2023

3) NASA, Medienmitteilung, 09.01.2024

4) ESA, Agenda 2025 (Kurzfassung), 2021

5) Euronext, Euronext Helios Space Index, 20.01.2023

6) Airbus.com, Internetabfrage am 15.03.2024

 

 

 

* Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.

Nur für Marketingzwecke

 

 

Zum Autor

 

Jérôme Allet, Leiter Public Distribution für Strukturierte Produkte Schweiz, UBS Investment Bank

Jérôme Allet begann seine berufliche Laufbahn 2011 als Graduate Talent bei der UBS Investment Bank. Seit 2017 leitet er das Team «Public Distribution Sales Switzerland» im Bereich Structured & Solutions Distribution. In dieser Funktion verantwortet er den öffentlichen Vertrieb von Strukturierten Produkten in der Schweiz. Seit 2018 ist er zusätzlich für White Label Lösungen im Bereich Hebelprodukte in Europa zuständig.

 

 

Kontakt: Website: keyinvest-ch.ubs.com, E-Mail: keyinvest@ubs.com, Tel. +41 44 239 76 76

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Was tun, wenn die Zinsen fallen? (BNP PARIBAS, 12.03.2024)
Fallende Zinsen sind gut für den Aktienmarkt. Das stimmt schon, doch nur weil die Zinsen fallen, heisst das nicht, dass die Aktienkurse sofort steigen. Meist vergeht eine Zeit, bis es so weit ist. Diese muss vom Anleger sinnvoll überbrückt werden.

Fallende Zinsen sind gut für den Aktienmarkt. Das stimmt schon, doch nur weil die Zinsen fallen, heisst das nicht, dass die Aktienkurse sofort steigen. Meist vergeht eine Zeit, bis es so weit ist. Diese muss vom Anleger sinnvoll überbrückt werden.

 

Wenn die Zinsen fallen, steigen die Aktienkurse. Stimmt das? Von der Beantwortung dieser Frage hängt unter Umständen die Entwicklung des Aktienmarkts im laufenden Jahr ab. Denn derzeit scheint es relativ unwahrscheinlich, dass die Notenbanken die Zinsen weiter anheben. Sowohl die Konjunktur als auch die Inflation schwächeln, steigende Zinsen sind da nicht nötig. Ganz im Gegenteil. Mehr und mehr scheinen sich die Experten Gedanken über eine Zinswende zu machen. Auch in der Schweiz. So ist die Inflation in der Schweiz im Februar auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2021 gesunken. Gemessen am Vorjahreszeitraum stiegen die Verbraucherpreise im Februar lediglich noch um 1,20 Prozent. Die Februar-Teuerung lag damit klar innerhalb des Zielbandes der Schweizerischen Nationalbank (SNB), die einen Preisanstieg zwischen null und zwei Prozent anpeilt. Die neuen Inflationsdaten geben Spekulationen Nahrung, dass die SNB bereits bei ihrer nächsten Sitzung am 21. März den Leitzins senken könnte.

 

Der Börse in Zürich haben die Zinssenkungsfantasien zuletzt ordentlich geholfen. Der SMI ist von 10‘400 Punkten im Oktober 2023 auf über 11‘400 Punkte im Februar geklettert. Wenn die Zinsen fallen, steigen die Aktienkurse – scheint also zu stimmen.

 

Kein Automatismus

Dennoch stellt sich die Frage, ob fallende Zinsen quasi automatisch und unmittelbar zu steigenden Aktienkursen führen. Dass rückläufige Zinsen grundsätzlich für Aktien gut sind, hat vor allem folgenden Grund: Je niedriger die Zinsen, desto höher der heutige Barwert einer Aktie. Der Barwert errechnet sich aus den zukünftigen Gewinnen je Aktie eines Unternehmens unter Berücksichtigung der Zinsen. Der Barwert wird rechnerisch dadurch ermittelt, dass die in der Zukunft anfallenden Gewinne auf den heutigen Wert abgezinst und aufaddiert werden. Rechnet ein Unternehmen beispielsweise damit, in zehn Jahren einen Gewinn von 1‘000 Franken zu erzielen, beträgt der heutige Barwert des Unternehmens bei einem Zinssatz von fünf Prozent knapp 614 Franken. Liegt der Zins aber bei null Prozent, beträgt der Barwert 1‘000 Franken.

 

Das heisst, je niedriger die Zinsen, desto höher das Kurspotenzial an der Börse. Oder um es einmal etwas laxer zu formulieren: Je weiter die Zinsen fallen, desto höher kann es am Markt gehen. Dahinter steckt natürlich kein Automatismus. Letztendlich sind es immer noch Menschen, die Kaufentscheidungen treffen. Ob sie fallende Zinsen als Kaufsignal wahrnehmen oder nicht, hängt von vielen weiteren Faktoren ab. Und die scheinen einen erheblichen Einfluss auf die Kursentwicklung am Markt zu haben. In der Vergangenheit hat sich nämlich gezeigt, dass Aktienkurse keineswegs in dem Moment anfangen zu steigen, wenn die Zinsen fallen.

 

Nehmen wir zum Beispiel den Zeitraum Oktober 2008 bis Anfang 2009. Damals wurden die Zinsen von der SNB in mehreren Schritten von 2,75 auf 0,50 Prozent gesenkt. Der SMI benötigte aber vom Moment der ersten Zinssenkung an bis zu seinem Tief rund fünf Monate. Damals sackte er sogar nahezu parallel zu den Zinssenkungen ab, von etwa 6‘500 Punkten im Oktober 2008 auf unter 4‘500 Punkte im März 2009. Erst dann konnte sich der Markt fangen und wieder nach oben drehen.

 

Zinssenkungen können auch belasten

Die zeitverzögerte Reaktion auf die Zinssenkungen kann vielleicht so erklärt werden: Zum einen brauchen die Unternehmen eine gewisse Zeit, bis sie von dem günstigeren Zinsumfeld profitieren und es in steigende Gewinne umsetzen können, die sich dann positiv an der Börse niederschlagen. Denn etwa Kredite, die in Hochzinsphasen aufgenommen wurden und mit entsprechend hohen Rückzahlungszinsen verbunden sind, enden nicht sofort, wenn die Zinsen fallen. Die Unternehmen müssen ihre Schulden umschichten und mit den Banken günstigere Konditionen aushandeln. Das dauert.

 

Zum anderen: Ist eine Zinssenkungsphase eingeläutet, könnte das zumindest kurzfristig eben nicht den Konsum und die Wirtschaft befeuern, sondern genau den gegenteiligen Effekt haben, nämlich dann, wenn die Akteure – Konsumenten und Unternehmen – mit weiteren Ausgaben warten. Denn wenn alle wissen, dass die Kredite in den kommenden Monaten billiger werden, dann wird abgewartet – nötige kreditfinanzierte Ausgaben und Investitionen werden vielleicht einfach noch mal um einige Monate verschoben. Eine solche Entwicklung erinnert an deflationäre Phasen, in denen fallende Preise zu rückläufigem Konsum führen, weil alle warten. Und wenn das passiert, kann die Konjunktur gerade durch die fallenden Zinsen noch einmal einknicken. Ein Kreislauf entsteht, aus dem die Konjunktur erst herauskommt, wenn Unternehmen und Konsumenten davon ausgehen, dass die Zinsen unten sind und weiteres Abwarten nicht lohnt. Dann kann die Konjunktur sich wieder erholen, und die Börse profitiert davon.

 

So war es in der Vergangenheit. Trotz Zinssenkungen seit Oktober 2008 schwächelte das Bruttoinlandsprodukt in der Schweiz noch einige Monate. Erst im zweiten Quartal 2009 war eine Verbesserung festzustellen. Die sich daran anschliessende konjunkturelle Erholung wurde an der Börse mit steigenden Kursen quittiert.

 

Es gibt kein Drehbuch

Kann die Entwicklung in der Vergangenheit hilfreich für die aktuelle Situation sein? Ja und nein. Jede historische Situation ist einzigartig. Die Lage 2008 und 2009 war anders als heute. Die Inflation etwa, heute Hauptanlass für die hohen Zinsen, spielte damals kaum eine Rolle. Damals wurden die Zinsen gesenkt, weil ein scharfer Rückgang des Wirtschaftswachstums, ausgelöst unter anderem durch das Platzen der berühmt-berüchtigten „Immobilien-Blase“ in den USA aufgefangen werden musste, die in Europa zu einer Staats- und Finanzschuldenkrise ausuferte, mit entsprechend negativen Folgen für das Wachstum.

 

An der Börse gibt es kein Drehbuch, letztendlich ist also ungewiss, was 2024 passieren wird. Setzen wir aber voraus, dass die Zinsen im neuen Jahr tendenziell eher fallen und die Konjunktur 2023 ihren Wendepunkt gesehen hat, hätten wir für 2024 zumindest eine interessante Konstellation, die in der Vergangenheit, bei allen Unterschieden, oft zu steigenden Kursen an der Börse geführt hat – aber nicht selten eben zeitverzögert.

 

Was also tun? Auch wenn Anleger das Szenario einer Konsolidierung am Markt im Hinterkopf haben sollten, ein Ausstieg bietet sich nun nicht an. Stattdessen ist eine verstärkte Ausrichtung des Portfolios auf jene Branchen zu empfehlen, die einerseits von rückläufigen Zinsen profitieren, aber auch mit einer vorrübergehenden Abschwächung der Konjunktur gut zurechtkommen – und das trifft beispielsweise auf die Bereiche Lebensmittel, Telekommunikation und Pharma zu. Auf Aktienseite sind hier unter anderem Unternehmen wie Nestlé, Unilever, Swisscom, Orange, Novartis und Roche zu erwähnen.

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BNP Zins
In digitale Festungen investieren - Cyber Security mit einem Sicherheitsnetz (Bank Julius Bär & Co. AG, 04.03.2024)
Mit der zunehmenden Verlagerung unseres Lebens in die digitale Welt steigt auch die Gefahr von Cyberangriffen. Es ist daher wichtiger denn je, über angemessene Cyber-Sicherheitsmassnahmen zu verfügen. Nach der starken Outperformance von Cybersicherheit Titeln in der zweiten Jahreshälfte 2023 ist nun eine bedeutende Erholung der Ausgaben für ihre Dienstleistungen eingepreist und die Bewertungen erscheinen hoch.

Mit der zunehmenden Verlagerung unseres Lebens in die digitale Welt steigt auch die Gefahr von Cyberangriffen. Es ist daher wichtiger denn je, über angemessene Cyber-Sicherheitsmassnahmen zu verfügen. Nach der starken Outperformance von Cybersicherheit Titeln in der zweiten Jahreshälfte 2023 ist nun eine bedeutende Erholung der Ausgaben für ihre Dienstleistungen eingepreist und die Bewertungen erscheinen hoch.

 

Wir sind der Ansicht, dass die strukturellen Faktoren, die die Nachfrage nach Cybersicherheit antreiben, nach wie vor intakt sind.Die Cybersicherheit bleibt auch weiterhin ein zentrales Thema für IT-Abteilungen weltweit, da Cyberangriffe immer raffinierter werden. Die Bewertungen vieler Cybersicherheitsaktien sind gestiegen und erscheinen nun teuer. Gleichzeitig spiegeln die Aktienkurse einige Faktoren nicht wider. Dazu gehören längere Verkaufszyklen, strengere Ausgabenkontrollen und längere Zahlungsfristen.

 

Vor diesem Hintergrund könnten Anlegerinnen und Anleger ein kapitalgeschütztes Produkt auf den Julius Bär Next Generation Cybersecurity Index in Betracht ziehen, das derzeit zur Zeichnung aufliegt. Das Produkt bietet einen Mindestrückzahlungsbetrag am Ende der Laufzeit sowie eine hohe Partizipation an steigenden Kursen bis zur Barriere von 132%.

 

Weitere Informationen zu diesem Produkt finden Sie hier

 

 

IMPRESSUM

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Gold – die Aussichten sind gut (BNP PARIBAS, 09.02.2024)
Fallende Zinsen und ein schwächerer US-Dollar könnten den Goldpreis 2024 auf neue Rekordhöhen treiben. Wird 2024 ein gutes Jahr für Gold? Eine Frage, die sich derzeit viele Anleger stellen. Dabei sind die Voraussetzungen für einen Anstieg des Goldpreises durchaus gegeben. Einerseits scheint die Welt aus den Fugen geraten zu sein. Eine Vielzahl an Krisen rund um den Globus hat schon im zurückliegenden Jahr viel Geld in den Goldmarkt fliessen lassen.

Fallende Zinsen und ein schwächerer US-Dollar könnten den Goldpreis 2024 auf neue Rekordhöhen treiben.

 

Wird 2024 ein gutes Jahr für Gold? Eine Frage, die sich derzeit viele Anleger stellen. Dabei sind die Voraussetzungen für einen Anstieg des Goldpreises durchaus gegeben. Einerseits scheint die Welt aus den Fugen geraten zu sein. Eine Vielzahl an Krisen rund um den Globus hat schon im zurückliegenden Jahr viel Geld in den Goldmarkt fliessen lassen. Anleger sind verunsichert und kaufen Gold, um ihre Portfolios abzusichern. Selbst einige Notenbanken haben diesen Schritt unternommen. Laut dem World Gold Council (WGC), einer Interessenvereinigung der Goldbergbau-Industrie, kauften sie im zurückliegenden Jahr 1‘037 Tonnen Gold. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr zwar einem kleinen Rückgang von 45 Tonnen, wäre aber mit 2022 ein weiteres Rekordjahr. In den Jahren davor lag der übliche Zukauf an Gold durch die Notenbanken nur bei 300 bis 600 Tonnen im Jahr.

Das WGC und andere Beobachter rechnen mit einer Fortsetzung der starken Zukäufe im laufenden neuen Jahr. Geopolitische Spannungen und das Bestreben einiger Notenbanken, ihre oft in US-Dollar gehaltenen Währungsreserven zu diversifizieren, könnten dafür sorgen.

 

Fallende Zinsen und ein schwächerer Dollar

Zudem dürften sich gerade 2024 einige fundamentale Faktoren zugunsten des Goldes entwickeln. Vor allem die Möglichkeit, dass die Zinsen im Laufe des Jahres fallen, macht Gold interessant. Da Gold keinen festen Ertrag abwirft, steht der Zinsmarkt in direkter Konkurrenz zum Goldpreis. Je höher die Zinsen, die ein Investor etwa bei der Festgeldanlage erhält, desto unattraktiver wird Gold. Fallen die Zinsen, nimmt die Konkurrenz ab, Gold wird attraktiver. Noch halten sich die Notenbanken mit Zinssenkungen zurück, doch die Bereitschaft dazu wächst.

Welche Auswirkungen Zinssenkungen auf den Goldpreis haben können, zeigt ein Ereignis Mitte Dezember. Im Anschluss an eine Sitzung der US-Notenbank lässt deren Chef, Jerome Powell, auf einer Pressekonferenz durchblicken, dass die Verantwortlichen über Zinssenkungen im neuen Jahr „nachdenken“. Allein diese Bemerkung liess den Goldpreis in den folgenden Tagen von 2‘020 auf über 2‘070 Dollar steigen. „Die Zinsen werden im nächsten Jahr zum wesentlichen Treiber für die Goldpreisentwicklung“, sagten Experten wie Henrik Marx vom Edelmetallhändler Heraeus Precious Metals Ende 2023.

 

Ein weiterer wichtiger Faktor, der für Preisfantasie bei Gold im Jahr 2024 sorgt, ist die Entwicklung der US-amerikanischen Währung, des US-Dollar. Fallen nämlich die Zinsen in den USA, könnte das den Dollar schwächen. Je weniger Zinsen gezahlt werden, desto unattraktiver werden Anlagen in Dollar. Investoren verkaufen ihre Dollar-Investments, der Preis für Dollarscheine kommt unter Druck. Passiert dies, wird der Einkauf von Gold, das am internationalen Markt ja in der Regel in Dollar gehandelt wird, für Investoren ausserhalb des Dollarraums günstiger. Sie können sich, da ihre Währung im Vergleich zum Dollar nun mehr wert ist, mehr Gold leisten. Ein schwacher Dollar ist gut für den Goldpreis, da er die Nachfrage nach Gold ankurbelt.

 

Kritik ernst nehmen

Doch eine neue Aufwärtsbewegung bei Gold im neuen Jahr ist keine ausgemachte Sache. Einige Experten verweisen darauf, dass sich aus der Vergangenheit keineswegs eine Art Gesetzmässigkeit ableiten lässt, dass fallende Zinsen zu einem steigenden Goldpreis führen. „Seit 1973“, so etwa der deutsche Vermögensverwalter Thomas Grüner in einer jüngst veröffentlichten Untersuchung, „hat der Goldpreis zu US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit eine Korrelation von -0,07. Es gibt also so gut wie keine Verbindung“, so das Fazit von Grüner. Allerdings, so räumt der Vermögensverwalter ein, hat es durchaus auch Phasen gegeben, in denen das Zusammenspiel aus Zinsen und Gold funktioniert hat. „Beispielsweise markierten beide Zeitreihen am 6. August 2020 einen Wendepunkt – langfristige US-Zinsen erreichten ihren Tiefpunkt und Gold sein jüngstes Allzeithoch. Seitdem sind die Zinsen gestiegen und Gold hat sich schwergetan.“

 

Ein Blick auf die Entwicklung von Leitzinsen und Gold zeigt weitere Phasen der Gegenläufigkeit, auch wenn sie vom Timing her nicht immer perfekt zueinander passen. So stiessen die Zinssenkungen im Zeitraum 2008 und 2009 sowie von 2018 bis 2020 durchaus auf eine positive Resonanz am Goldmarkt. In beiden Phasen stieg der Goldpreis.

 

Die Hoffnung auf neue Rekordhochs beim Gold in 2024 ist also durchaus berechtigt. Allerdings sollte man die Kritik von Grüner durchaus ernst nehmen. Es gibt zumindest weitere Faktoren, die den Goldpreis beeinflussen, es sind nicht allein die Zinsen. Eine Entspannung auf der geopolitischen Bühne etwa könnte das Sicherheitsbedürfnis der Anleger schmälern und den Goldpreis unter Druck bringen, auch wenn die Zinsen fallen.

 

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Auf den Spuren der Hedgefonds (UBS AG, 29.01.2024 | Jérôme Allet, Head Public Distribution Switzerland)
Die grossen Beteiligungsgesellschaften nutzen unterschiedliche Anlagestrategien und beweisen dabei vielfach einen guten Riecher. Wie positionieren sich Hedgefonds für das Jahr 2024?
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Die grossen Beteiligungsgesellschaften nutzen unterschiedliche Anlagestrategien und beweisen dabei vielfach einen guten Riecher. Wie positionieren sich Hedgefonds für das Jahr 2024?

 

Im Strom der Investitionen schwimmen, gegen den Markt wetten oder sich geduldig an die Seitenlinie stellen – Hedgefonds, Family Offices und auch andere Profi-Investoren nutzen oft die ganze Breite der Anlagemöglichkeiten. Allerdings lassen sie sich bei ihren Spekulationen nicht gerne in die Karten schauen. Dabei könnten die Strategien vielen Privatanlegern eine wichtige Hilfe auf der Suche nach den Top-Picks an den Aktienmärkten sein. Dies gilt insbesondere zu Jahresbeginn, wenn die Karten neu gemischt werden. Wurden die Börsen vor Weihnachten noch im Zuge von Zinsfantasien hochgejubelt, folgte nach Silvester ein Kater. So haben die Rezessionsgefahren zuletzt zugenommen, die Inflation ist weiterhin hoch und die Notenbanken schlagen wieder restriktivere Töne an.

 

Gehaltvolle Berichte 

Wohin also geht die Reise im Börsenjahr 2024? Um ein Gefühl für den Markt zu bekommen, lohnt sich ein Blick auf die (verfügbaren) Ansätze der Profis. Licht ins Dunkel der wohlgehüteten Geheimisse der Hedgefonds bringen die 13F-Reports. Asset Manager mit einem Anlagevolumen von mehr als 100 Millionen US-Dollar müssen vierteljährlich einen Bericht bei der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC einreichen, in dem sie ihre Investitionen und Beteiligungen offenlegen. Mit einem Blick in die Reports lassen sich also die Anlagestrategien von berühmten Häusern wie Bridgewater Associates von Ray Dalio, Berkshire Hathaway von Warren Buffett oder auch Michael Burry’s Scion Asset Management aufdecken.

 

Long- und Short-Wetten

Letztgenannter, bekannt aus „The Big Short“, ist berühmt für seine Leerverkäufe. Seit seinem Volltreffer in der Finanzkrise 2008 werden Burry’s Trades von der Anlegerwelt genauestens beobachtet. Zuletzt eröffnete er im August 2023 einen Leerverkauf auf den breiten Markt in Höhe von 1,6 Milliarden US-Dollar und schloss diesen im dritten Quartal wieder. Ein guter Trade, schliesslich gab der S&P 500 zwischen August und Oktober mehr als sechs Prozent nach. Der 13F-Bericht für das dritte Quartal enthüllt zudem, dass Burry eine neue Short-Wette eingegangenen ist, und zwar auf Halbleiteraktien. Selbst wenn der 52-jährige gerne auf fallende Kurse setzt, befinden sich auch einige Long-Positionen im Portfolio. Dazu zählen die Internet-Titel Alibaba und JD.com sowie der europäische Autobauer Stellantis.1

 

Investorenlegende Warren Buffett ist dagegen nur für seine Long-Investments bekannt, die er auch gerne über viele Jahre hält. Tonangebend in seinem Investmentvehikel Berkshire Hathaway ist Apple mit einem Anteil von rund der Hälfte an dem 318 Milliarden Dollar schweren Portfolio. Aber auch Papiere von Bluechips wie Bank of America, American Express, Chevron oder Coca-Cola sind darin zu finden. An der Aktie des letztgenannten Erfrischungsgetränkehersteller hält der Value-Investor mittlerweile seit mehr als 30 Jahren fest. Buffett machte im dritten Quartal aber auch einige Trades und richtete damit seine Anlagestrategie neu aus. So wurden etablierte Positionen wie die dividendenstarken Titel Johnson & Johnson und Procter & Gamble sowie die von Microsoft übernommene Activision Blizzard abgestossen, neue Namen wie Liberty Media, Sirius XM und Atlanta Braves Holdings wurden dagegen ins Portfolio aufgenommen.2

 

Ray Dalio, Gründer und Chef des grössten Hedgefonds der Welt, ist für seine Allwetter-Strategie bekannt. Diese zielt darauf ab, in unterschiedlichen Märkten stabile Renditen zu erzielen und gleichzeitig das Risiko zu minimieren. Sein Kalkül basiert auf einer diversifizierten Allokation von Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffen und Gold. Zudem folgt seine 1975 gegründete Investmentfirma Bridgewater dem Prinzip, dass mit den richtigen Finanzinstrumenten immer Geld verdient werden kann – egal, ob die Kurse steigen oder fallen. Zuletzt erhöhte er seine Beteiligungen an 3M, Abbott Labs und Best Buy, gab auf der anderen Seite aber seine Positionen in Apple und Shopify auf.3

 

Ereignisgesteuert

Eine weitere bekannte Taktik von Hedgefonds-Managern ist die „Event-Driven“-Strategie. Diese zielt darauf ab, aus aussergewöhnlichen Unternehmensereignissen hohe Gewinne zu schöpfen. Zu diesen speziellen Situationen zählen beispielsweise Umstrukturierungen, Fusionen oder auch drohende Insolvenzen. Da es für den Markt schwieriger ist, derartige Firmenaktivitäten zu bewerten, können die Kurse künstlich übertrieben oder gedrückt sein. Berühmt dafür, sich in Sondersituationen einzumischen, ist Davidson Kempner. Der Multi-Asset Manager bringt es eigenen Angaben zufolge auf mehr als 37 Milliarden US-Dollar verwaltetes Vermögen und verhinderte beispielsweise die Übernahme von Qiagen durch Thermo Fisher aufgrund einer – seiner Ansicht nach – zu geringen Offerte.

 

In die „Gurus“ investieren

Auf welche Aktien die Profis setzen und welche Portfolioveränderungen sie vornehmen zeigen die genannten 13F-Formulare. Wer sich nicht die Arbeit machen möchte, diese Berichte quartalsweise minutiös zu durchforsten, kann auf den Solactive Guru Index zurückgreifen. Dieser bildet die Wertentwicklung der Top-Beteiligungen auserkorener Hedgefonds, basierend auf den 13F-Filings, ab. Die Mitglieder des Performance-Index werden gleichgewichtet und einmal im Quartal nach Veröffentlichung der Berichte angepasst. Die USD-Version des Solactive Guru Total Return Index legte seit Lancierung (2012) eine durchschnittliche Performance von 9.77% p.a. hin.4* Über die Tracker-Zertifikate in Franken (Symbol: GURUCH) oder auch US-Dollar (Symbol: GURUUS) lässt sich der Strategie-Index bequem ins Depot holen.

 

Bitte beachten Sie, dass bei den genannten Produkten kein Kapitalschutz und keine Währungsabsicherung bestehen. Zudem muss – wie immer bei Strukturierten Produkten – das Emittentenrisiko berücksichtigt werden.

 

Quellen:

1 SEC, 13F-Filing Scion Asset Management, 14.11.2023

2 SEC, 13F-Filing Berkshire Hathaway, 16.11.2023

3 SEC, 13F-Filing Bridgewater Associates, 13.11.2023

4 Solactive Index Factsheet, 22.01.2023

 

* Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.

 

Nur für Marketingzwecke

 

 

Zum Autor

 

Jérôme Allet, Leiter Public Distribution für Strukturierte Produkte Schweiz, UBS Investment Bank

Jérôme Allet begann seine berufliche Laufbahn 2011 als Graduate Talent bei der UBS Investment Bank. Seit 2017 leitet er das Team «Public Distribution Sales Switzerland» im Bereich Structured & Solutions Distribution. In dieser Funktion verantwortet er den öffentlichen Vertrieb von Strukturierten Produkten in der Schweiz. Seit 2018 ist er zusätzlich für White Label Lösungen im Bereich Hebelprodukte in Europa zuständig.

 

 

Kontakt: Website: keyinvest-ch.ubs.com, E-Mail: keyinvest@ubs.com, Tel. +41 44 239 76 76

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Ausblick auf 2024 (BNP PARIBAS, 19.12.2023)
Wie wird sich die Börse im neuen Jahr entwickeln? Die Unsicherheiten sind gross, doch Zinssenkungen könnten die Aktienkurse antreiben. Wer profitiert? MÄRKTE & ZERTIFIKATE focus wagt einen Ausblick.

Wie wird sich die Börse im neuen Jahr entwickeln? Die Unsicherheiten sind gross, doch Zinssenkungen könnten die Aktienkurse antreiben. Wer profitiert? MÄRKTE & ZERTIFIKATE focus wagt einen Ausblick.

 

Der alljährliche Blick in die Glaskugel auf das neue Jahr – auch an der Börse hat er Tradition. Wie werden sich die Aktienmärkte 2024 entwickeln? Die ersten Prognosen, veröffentlicht von Banken und Analystenhäuser, fallen verhalten aus. Zwar trauen die Experten den Aktien grundsätzlich Potenzial zu, doch dieses soll im neuen Jahr eher überschaubar sein. Zu viele Unsicherheiten, zu viele Risiken, so der übereinstimmende Tenor der Experten.

 

Und ja, Unsicherheiten und Risiken gibt es. Man denke nur an die zahlreichen militärischen Auseinandersetzungen, an die unsichere Haushaltslage in einigen europäischen Ländern und auch in den USA, die immer noch grassierende Inflation und ein Zinsumfeld, das hier und da durchaus interessante Alternativen zum Aktienmarkt eröffnet, Fachkräftemangel und hohe Energiepreise – der Gefahrenmix für Wirtschaft und Börse ist gewaltig.

Andererseits, gerade weil die Unsicherheiten und Risiken scheinbar erdrückend sind, könnte 2024 ein gutes Börsenjahr werden. Nicht umsonst heisst es nämlich unter Anlageprofis: Je höher das Risiko, desto höher die Chancen.

 

Kipppunkt bei der Inflation

Chancen sehen Beobachter vor allem bei der Entwicklung der Inflation und der Zinsen. In der Schweiz lag die Inflation im November im Vergleich zum Vorjahr bei 1,4 Prozent und damit auf dem niedrigsten Wert seit zwei Jahren. Zur Erinnerung, noch im Februar 2023 waren es über drei Prozent Inflation. Ähnlich die Entwicklung im Nachbarland Deutschland. Im November fiel die Inflation dort auf 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und damit auf den niedrigsten Wert seit Juni 2021. In der Spitze litt Deutschland unter einer Verteuerung von über zehn Prozent. Wie in der Schweiz hat sich also auch im Nachbarland die Inflation erheblich abgeschwächt. Die Raten liegen zwar immer noch über den Zielkorridoren der Notenbanken, die eine Inflation von ein bis zwei Prozent anstreben, doch sie haben sich ihnen zumindest deutlich angenähert.

 

Die Rückgänge sind natürlich einerseits rein rechnerisch bedingt. Wenn etwas steigt, dann auf einem hohen Niveau verharrt, dann fallen die Zuwachsraten von Monat zu Monat automatisch. Doch hier ist mehr im Spiel. Die Preise verharren nicht nur, sie gehen wirklich zurück. In der Schweiz etwa kosten Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke im September im Schnitt noch knapp vier Prozent mehr als im Vorjahresmonat, aber 0,5 Prozent weniger als im Vormonat. Der Rückgang ist noch nicht überdeutlich und auch nicht bei allen Warengruppen festzustellen, aber Experten sehen durchaus die Möglichkeit, dass ein Kipppunkt bei der Teuerung erreicht wurde.

 

Aktienmarkt hat Potenzial

Ein Kipppunkt, der sich 2024 vertiefen könnte. An der Börse dürfte das positiv aufgenommen werden, weil es nahelegt, dass es vorerst zu keiner weiteren Zinserhöhung durch die Notenbanken kommen wird. Ganz im Gegenteil, erste Zinssenkungen werden denkbar. Für die Aktien ist das gut, denn weitere Zinsanhebungen hätten durchaus zu grösseren Kapitalverschiebungen raus aus dem Aktienmarkt führen können. Nun dürfte hingegen eine Phase gleichbleibender Zinsen anstehen, und damit kann die Börse gut leben.

Allerdings kann damit noch keine Entwarnung für den Aktienmarkt gegeben werden. Denn die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Markt eine gewisse Zeit benötigt, um ein neues Zinsumfeld einzuarbeiten. Beispielhaft sei hier auf die Entwicklung in der zurückliegenden Staats- und Finanzschuldenkrise hingewiesen. Im Oktober 2008 begann die Schweizer Nationalbank mit der Senkung der Leitzinsen als Reaktion auf die Turbulenzen am Finanzmarkt, ausgelöst durch einen starken Einbruch der Immobilienpreise in den USA. Doch erst Anfang 2009 erreichte der SMI seinen Tiefpunkt, obwohl die SNB bis zu diesem Zeitpunkt die Zinsen mehrfach gesenkt hatte.

 

Wie es diesmal laufen könnte, ist natürlich ungewiss. Einige Marktteilnehmer setzen auch darauf, dass die Aktien ihren Tiefpunkt bereits gesehen haben. Der Anstieg der Kurse seit Oktober wird hierfür als Hinweis genommen. Andere werten die vorweihnachtliche Aufwärtsbewegung lediglich als eine Reaktion auf die Verluste seit Anfang 2022. Grundsätzlich stimmen aber beide Lager darin überein, dass der Markt im kommenden Jahr aufgrund fallender Zinsen Aufwärtspotenzial hat.

 

Als Profiteure einer möglichen Zinssenkungsphase im kommenden Jahr werden von Anlegern vor allem Technologiewerte gehandelt. Unternehmen wie etwa ABB und Logitech gelten an der Schweizer Börse als Favoriten. Aber auch Telekommunikationsunternehmen wie Swisscom können von einem fallenden Zinsumfeld gut profitieren. Da bei sinkenden Zinsen die Nachfrage nach grossen, häufig kreditfinanzierten Gütern steigt, profitieren auch die Luxusgüter- und die Transportbranche. Beobachter verweisen hier auf die SMI-Titel Compagnie Financière Richemont und Kuehne+Nagel als typische Branchenvertreter.

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Ausblick 2024: Zinsfantasien und Innovationen bestimmen die Richtung (UBS AG, 06.12.2023 | Jérôme Allet, Head Public Distribution Switzerland)
Trotz diverser Unsicherheiten dürften an den Kapitalmärkten im kommenden Jahr die Renditechancen überwiegen. Für disruptive Technologien wie die Künstliche Intelligenz stehen die Chancen sogar über mehrere Jahre hinweg gut. Wie können sich Anleger diese Trends zu Nutze machen?
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Trotz diverser Unsicherheiten dürften an den Kapitalmärkten im kommenden Jahr die Renditechancen überwiegen. Für disruptive Technologien wie die Künstliche Intelligenz stehen die Chancen sogar über mehrere Jahre hinweg gut. Wie können sich Anleger diese Trends zu Nutze machen?

 

Das Börsenjahr 2023 war erneut geprägt vom Kampf zwischen Bulle und Bär. Zwar hielten die Schwarzseher vor allem im zweiten Halbjahr angesichts einer anhaltend hohen Inflation sowie Ängsten vor einer Rezession einige Trümpfe in der Hand, jedoch war das Blatt der Optimisten abermals besser. Überwiegend gute Unternehmenszahlen sowie Hoffnungen auf einen baldigen Zinsgipfel sorgten beim S&P 500 in den ersten elf Monaten für einen Anstieg um knapp ein Fünftel.

 

«Weiche Landung»

Heisst es für 2024 nun «immer weiter so» oder folgt eine tiefgreifende Kehrtwende? Eine vollständige Entwarnung für eine mögliche Korrektur lässt sich aus heutiger Sicht noch nicht geben. Wirtschaftswachstum, Inflation, Zinsen und Politik stehen auch im neuen Jahr ganz oben auf der Agenda und müssen neu beurteilt werden. Die derzeit am kontroversesten diskutierten Themen sind wohl die weitere Entwicklung von Inflation und Konjunktur. Geht es nach den Analysten von UBS CIO GMW stehen die Chancen in den USA auf eine «weiche Landung» der Wirtschaft, also der Vermeidung einer Rezession, gut. Dem sogenannten «softish landing» räumen die Experten im kommenden Jahr eine Chance von 60 Prozent ein. «Das Ausbleiben einer schwerwiegenden Rezession in den USA sollte ermöglichen, dass Unternehmen auch weiterhin Gewinnsteigerungen erzielen können», heisst es in der druckfrischen Studie «UBS Year Ahead 2024: Eine neue Welt». Einer «harten Landung» wird wiederum nur eine Wahrscheinlichkeit von 15 Prozent eingeräumt. Aktien als auch Anleihen dürften somit 2024 positive Renditen erzielen. Beispielsweise lautet das Kursziel für den S&P 500 im Basisszenario auf 4‘700 Punkte.1

 

Trendwechsel

Ein wichtiger Faktor bei der Bewertung der weiteren Kurschancen ist die Inflation. Nur wenn sich diese in Richtung der anvisierten Zwei-Prozent-Marke der Notenbanken bewegt, können die geldpolitischen Zügel gelockert werden. Die letzten Monate zeigten bereits in diese Richtung und den Prognosen zufolge soll sich der Trend 2024 fortsetzen. Erwartet wird eine durchschnittliche Inflation in den USA von 2.7 nach 4.2 Prozent in diesem Jahr. In Europa könnte sich die Teuerung sogar auf 2.4 Prozent mehr als halbieren. Damit werden also spätestens im zweiten Halbjahr Zinssenkungen aufs Tableau kommen. UBS CIO GWM rechnet damit, dass die EZB im Juni den Leitsatz um 75 Basispunkte senken wird, das Fed in den USA im Juli um 50 Basispunkte und die SNB dann im September mit ebenfalls 50 Basispunkten nachzieht. Da jeder Ausblick mit Unsicherheiten behaftet ist, sollten Anleger einen ausgewogenen und disziplinierten Ansatz bei ihren Investments verfolgen, sich auf hochwertige Aktien konzentrieren und dabei immer flexibel bleiben.2 Wie es sich geschickt in qualitativ hochwertige Titel investieren lässt, haben wir kürzlich an dieser Stelle aufgezeigt. Möglich macht dies ein Open End Tracker-Zertifikat(Symbol: DIVQC) auf den Global Quality Dividend Payers Index.

 

Den Pionieren gehört die Welt

UBS CIO GWM wagt aber nicht nur einen Ausblick auf 2024, sondern stellt erneut die Chancen für das kommende Jahrzehnt in den Fokus. Unter anderem bei den disruptiven Pionieren, darunter generative KI, ergeben sich grosse Wachstumsmöglichkeiten. Die Strategen gehen daher davon aus, dass einige der höchsten Renditen an den Aktienmärkten im kommenden Jahrzehnt von Unternehmen erzielt werden, die neue Technologien nutzen, um Märkte zu vergrössern, etablierte Unternehmen zu verdrängen oder Kosten zu senken. Die Umwälzungen dürften in sämtlichen Branchen, von der Technologie über den Energiesektor bis hin zum Gesundheitswesen, stattfinden. Das eröffnet zugleich einen riesigen Markt. Nach Daten von Bloomberg Intelligence wird die weltweite KI-Nachfrage von 28 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 auf 300 Milliarden US-Dollar im Jahr 2027 steigen. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 61 Prozent.2

 

Investieren in die «Welt von morgen»

Nicht jede Branche oder jedes Unternehmen mit dem Fokus auf innovative Technologien wird sich am Markt durchsetzen können. Daher könnte es von Vorteil sein, sich diesem Thema diversifiziert zu nähern. Eine adäquate Möglichkeit stellt der Solactive Innovative Technologies NTR Index dar. Darin enthalten sind acht aufstrebende Sektoren: Auto der Zukunft, Blockchain, Cloud Computing, Cybersicherheit, digitale Unterhaltung, Genomik, Robotik und Automatisierung sowie Soziale Medien. Aus jeder Branche ziehen die nach Börsenwert 15 grössten Unternehmen in den Strategie-Index ein. Damit dieser immer frisch bleibt, wird die Zusammensetzung halbjährlich kontrolliert. Die Sektoren kommen wiederum einmal jährlich auf den Prüfstand.

Investieren in Unternehmen, die bahnbrechenden Technologiesprünge versprechen, ermöglichen die beiden Open End Tracker-Zertifikate auf den Solactive Innovative Technologies NTR Index. Sowohl für die US-Dollar-Variante (Symbol: DISUSU) als auch auf das Schweizer Franken (Symbol: DISCHU) lautende Papier wird eine jährliche Gebühr von 0.75 Prozent fällig. Im Gegenzug werden die gezahlten Dividenden auf Nettobasis bei der Indexberechnung berücksichtigt.

Bitte beachten Sie, dass kein Kapitalschutz und keine Währungsabsicherung besteht. Zudem muss – wie immer bei Strukturierten Produkten – das Emittentenrisiko berücksichtigt werden.

 

Solactive Innovation Technologies Index Net Return (USD)*

Quellen:

1 UBS, Medienmitteilung, 16.11.2023

2 “UBS Year Ahead 2024: Eine neue Welt”, November 2024

 

* Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind

 

Nur für Marketingzwecke

 

 

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Jérôme Allet, Leiter Public Distribution für Strukturierte Produkte Schweiz, UBS Investment Bank

Jérôme Allet begann seine berufliche Laufbahn 2011 als Graduate Talent bei der UBS Investment Bank. Seit 2017 leitet er das Team «Public Distribution Sales Switzerland» im Bereich Structured & Solutions Distribution. In dieser Funktion verantwortet er den öffentlichen Vertrieb von Strukturierten Produkten in der Schweiz. Seit 2018 ist er zusätzlich für White Label Lösungen im Bereich Hebelprodukte in Europa zuständig.

 

 

Kontakt: Website: keyinvest-ch.ubs.com, E-Mail: keyinvest@ubs.com, Tel. +41 44 239 76 76

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USD-ZINSEN: VIEL BEWEGUNG AM LANGEN ENDE (Leonteq Securities AG, 01.12.2023)
Fed macht Pause Ist der Zinserhöhungszyklus in den USA vorbei? Auf der Zielgeraden des Börsenjahres 2023 wird diese Frage unter Investoren, Analysten und Ökonomen heftig diskutiert. Im Kampf gegen die hohen Inflationsraten hat die US-Notenbank ihre Target Rate seit dem Frühjahr 2022 von nahe null auf aktuell 5.25% bis 5.50% nach oben geschraubt. An den vergangenen beiden Sitzungen im September und Anfang November hielt der Offenmarktausschuss jedoch die Füsse still.

Fed macht Pause

Ist der Zinserhöhungszyklus in den USA vorbei? Auf der Zielgeraden des Börsenjahres 2023 wird diese Frage unter Investoren, Analysten und Ökonomen heftig diskutiert. Im Kampf gegen die hohen Inflationsraten hat die US-Notenbank ihre Target Rate seit dem Frühjahr 2022 von nahe null auf aktuell 5.25% bis 5.50% nach oben geschraubt. An den vergangenen beiden Sitzungen im September und Anfang November hielt der Offenmarktausschuss jedoch die Füsse still. Allerdings möchte sich Fed-Chair Jerome Powell nicht auf ein Ende der geldpolitischen Straffung festlegen, geschweige denn über Zinssenkungen diskutieren. Vielmehr richtet er den Fokus weiterhin darauf, die Inflation auf das angestrebte 2%-Ziel zu drücken. «Wir sind noch nicht davon überzeugt, dass wir diese Position erreicht haben», sagte Powell nach dem jüngsten Zinsentscheid. Gleichzeitig verwies er darauf, dass die US-Wirtschaft in einer erstaunlich starken Verfassung sei.

 

Deutlicher Renditeanstieg

Möglicherweise nehmen die Märkte der Fed zumindest einen Teil der Arbeit ab. «Die Finanzierungsbedingungen haben sich in den vergangenen Monaten signifikant verschärft», stellte Powell fest. Angeschoben worden sei diese Entwicklung insbesondere von den längerfristigen Anleihen. In der Tat herrschte am hinteren Ende der Zinskurve zuletzt viel Bewegung. Mitte Oktober ist die Rendite des 30-jährigen US-Treasury über die Marke von 5% geklettert (siehe Grafik). Auf diesem Niveau befand sich der Zinssatz zuletzt im Sommer 2007. Seit Ende 2022 ist die Verzinsung des Langläufers um rund 80 Basispunkte gestiegen, während diejenige in der 20-jährigen Laufzeit sogar noch etwas stärker nach oben ging. Pimco erachtet die jüngste Entwicklung nicht als hauptsächlich durch die Sorge vor der Inflation oder weiteren Fed-Zinserhöhungen getrieben. Vielmehr nennt der Fixed-Income-Manager die abnehmende Rezessionsangst als zentralen Auslöser.

 

Fixed-Income-Krösus mit klarer Meinung

«Die Versteilerung der Renditekurve bietet Investoren an den Geldmärkten unseres Erachtens eine gute Gelegenheit, Anlagen mit längeren Laufzeiten in Betracht zu ziehen», schreiben die Pimco-Experten in einem Kommentar. Momentan seien die Einstiegsrenditen sowohl im historischen Vergleich als auch relativ zu anderen Anlageklassen auf risikoadjustierter Basis hoch. In Zeiten eines nach wie vor sehr unsicheren Ausblicks lasse sich so ein «Renditepolster» aufbauen. «Darüber hinaus haben Anleihen das Potenzial, Kapitalgewinne zu erzielen und Portfolios zu diversifizieren», meinen die Autoren. Im Übrigen teilt Pimco die Einschätzung der Fed-Spitze, wonach sich die Finanzierungsbedingungen bereits verschärft hätten. Auf diese Weise würde die Neuaufnahme von Schulden kostspieliger und dadurch die wirtschaftliche Aktivität möglicherweise abgebremst. Das wiederum könnte zu einer geldpolitischen Lockerung führen.

 

Zeit des Schweigens

Noch ist es nicht so weit. Fest steht dagegen, dass Jerome Powell schon bald schweigen wird. Am 2. Dezember beginnt die «Blackout Period» im Vorfeld der zehn Tage später startenden Sitzung des Offenmarktausschusses. In dieser Zeit verzichten hochrangige Vertreter der US-Notenbank darauf, öffentliche Kommentare zu Konjunktur, Geldpolitik und Zinsen abzugeben. Die Märkte sind sich ohnehin ziemlich einig, dass es weder am 13. Dezember noch in den darauffolgenden Monaten zu weiteren Zinserhöhungen kommen wird. Laut dem CME FedWatchTool ist im Juni 2024 sogar eine erste Senkung der Target Rate möglich (siehe Grafik). Insofern passt das auf den Konditionen an den Terminmärkten basierende Tool zur Einschätzung von Pimco. Sollte im kommenden Jahr tatsächlich die Zinswende nach unten anstehen, wäre möglicherweise schon jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um eine Position in den zuletzt arg gebeutelten längerfristigen US-Staatsanleihen aufzubauen.

 

Rendite 30-jährige US-Staatsanleihe (in %)

Quelle: FRED Economic Data (St. Louis Fed); Stand 13.11.2023

Historische Daten sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Entwicklungen.

 

 

Zinserwartungen USA (Wahrscheinlichkeiten Fed Target Rate, jeweils in %)

Quelle: CME FedWatch Tool (CME Group); Stand: 13.11.2023
Historische Daten sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Entwicklungen.

 

 

Neues Fixed-Income-Investment: Outperformance-zertifikat auf den iShares $ Treasury Bond 20+yr ETF

 

US-Staatsanleihen unter Druck

Kurstechnisch war in der Anlageklasse Fixed Income 2023 nicht viel zu holen. Die Notierungen gaben auf breiter Front nach. Angesichts der Geldpolitik überrascht die Schwäche generell nicht. Die meisten Notenbanken stemmten sich mit rigorosen Zinserhöhungen gegen das Inflationsgespenst. Zuletzt haben die Obligationenmärkte auch noch eine ziemliche Eigendynamik entwickelt. Das gilt insbesondere für die USA. Bekanntlich hat die Fed im September den Reigen an Zinserhöhungen ausgesetzt. Doch trotz der Pause ging es mit den Renditen weiter nach oben respektive gaben US-Staatsanleihen deutlich nach. Das galt auch und gerade für die längeren Laufzeiten. Diese These lässt sich am ICE U.S. Treasury 20+ Year Bond Index festmachen: Ausgehend vom 20. September, dem Tag der Fed-Sitzung, verlor diese Benchmark innert eines Monats um mehr als ein Zehntel an Wert.

 

Mögliche Zinswende

Möglicherweise war der mit diesem Kursverlauf einhergehende Renditeanstieg selbst den US-Währungshütern nicht ganz geheuer. Jedenfalls machte zwischenzeitlich das Gerücht die Runde, die Fed könne am Markt für US-Staatsanleihen intervenieren. Fest steht, dass sich die Kurse etwas erholt haben. Der ICE U.S. Treasury 20+ Year Bond Index machte gegenüber dem jüngsten Verlaufstief bis zu 8% gut. Ein Grund für den Rebound könnte auch der sich verfestigende Konsens über eine mögliche Zinswende im kommenden Jahr sein. Mittlerweile preisen die Terminmärkte für 2024 eine Reduzierung der Fed Target Rate um 75 Basispunkte ein. Natürlich hängt diese Erwartungshaltung vor allem von der weiteren Entwicklung der Inflation sowie der konjunkturellen Grosswetterlage ab. Hinzu kommt der Staatshaushalt. Bis zum 17. November haben die Parteien in Washington D.C. Zeit, um die «stopgap bill» zu modifizieren. Können sich Repräsentantenhaus und Senat nicht auf eine Zwischenfinanzierung einigen, droht der Shutdown. Ein Stillstand der Regierung respektive die unabsehbaren Folgen für die weltgrösste Volkswirtschaft könnten wiederum das Szenario fallender Zinsen untermauen.

 

Bond-ETF als Basiswert

Für Anleger, die vor diesem Hintergrund über eine Positionierung in US-Staatsanleihen nachdenken, hat Leonteq eine interessante Neuemission aufgelegt: Das Outperformance-Zertifikat auf den iShares $ Treasury Bond 20+yr UCITS ETF. Beim Basiswert dieses strukturierten Produktes handelt es sich um einen Exchange Traded Fund (ETF) auf den bereits erwähnten Bondindex. Dieser enthält momentan 40 US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 20 Jahren und mehr. Zu gut der Hälfte ist das Fondsportfolio in US-Treasuries mit einer Fälligkeit im Jahr 2050 und später allokiert. iShares hat diesen ETF Anfang 2015 lanciert. Heute belaufen sich die Assets under Management auf USD Mrd. 7.42. Das neue Outperformance-Zertifikat bietet die Möglichkeit, an steigenden Notierungen beim Basiswert überproportional zu partizipieren.

 

Chance auf Outperformance

Die Laufzeit des Zertifikats beträgt zwei Jahre. Sollte sich die Gegenbewegung bei den länger laufenden Treasuries als nachhaltig herausstellen, würde das strukturierte Produkt daran mit einer Outperformance Rate von 140% teilnehmen. Angenommen, der Basiswert verteuert sich auf Sicht von 24 Monaten um ein Fünftel: Dann beläuft sich die Rückzahlung beim Zertifikat auf 128% der Denomination. Bitte beachten Sie, dass die Partizipation erst zum Verfalltermin voll greift. Während der Laufzeit nehmen andere Faktoren Einfluss auf das Pricing. Dazu zählt auch und gerade die Zinsentwicklung in den USA. Ein Teil- oder Kapitalschutz besteht nicht. Daher nimmt das strukturierte Produkt an einer möglichen Abwärtsbewegung beim ETF vollumfänglich teil. Fazit: Das neue Outperformance-Zertifikat bietet eine gute Gelegenheit, diversifiziert und mit Hebel auf die Zinswende in den Staaten respektive steigende Kurse bei den langlaufenden Treasuries zu setzen.

 

 

 

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Pharma – Wachstumsmarkt mit grossen Fortschritten (BNP PARIBAS, 01.12.2023)
Die Erfolge in der Medizinforschung sind beeindruckend. Mit neuen Medikamenten werden bislang unheilbare Krankheiten gezielt und effektiv behandelbar. Der folgende Beitrag zeigt auf, was den Markt antreibt und welche Unternehmen für Anleger interessant sein könnten.

Die Erfolge in der Medizinforschung sind beeindruckend. Mit neuen Medikamenten werden bislang unheilbare Krankheiten gezielt und effektiv behandelbar. Der folgende Beitrag zeigt auf, was den Markt antreibt und welche Unternehmen für Anleger interessant sein könnten.

 

Die Fortschritte, die die medizinische Forschung in den zurückliegenden Jahrzehnten gemacht hat, sind gewaltig. Das zeigt allein ein kurzer Blick auf die Onkologie, auf die Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen. Galt die Chemotherapie bis vor wenigen Jahren noch als das Non-plus-ultra bei der Bekämpfung von Krebs, ist es heute die gezielte Krebstherapie, auf Englisch Targeted Therapy. Grundidee der Behandlung, statt den ganzen Körper mit chemischen Substanzen zu belasten, werden gezielt nur die Krebszellen attackiert. Das geht, weil Krebszellen gegenüber gesunden Zellen Besonderheiten aufweisen. Diese Besonderheiten kann man nutzen, um sie zu zerstören. Damit wird die Bekämpfung von Krebs nicht nur effektiver, sie wird auch für den Patienten verträglicher. Begleiterscheinungen wie Haarausfall oder Durchfall, die bei der herkömmlichen Chemotherapie auftreten können, weil eben auch gesunde Zellen bei der Behandlung massiv geschädigt werden, entfallen weitestgehend.

 

Doch es geht quasi noch genauer. Weil Krebszellen nicht nur Besonderheiten zu gesunden Zellen aufweisen, sondern darüber hinaus sich auch noch von Patient zu Patient unterscheiden können, wurde die personalisierte Krebstherapie ins Leben gerufen. Jeder Patient, jeder Tumor reagiert anders auf eine Behandlung. Über molekular-genetische Untersuchungen von Tumorgewebe oder Blut können individuelle genetische Unterschiede festgestellt und die Therapie entsprechend angepasst werden.

Vor ein paar Jahren wurde noch mit der Keule auf die Krebszellen eingeschlagen, in der Hoffnung, die richtigen zu treffen, heute macht man sich gezielt auf die Jagd, wie ein Scharfschütze, so in etwa fassen Beobachter die aktuelle Entwicklung in der Onkologie zusammen.

 

Schnell steigende Umsätze

Ein riesiger Fortschritt. Doch es ist klar, es wird weitergehen. Davon zeugt unter anderem die jüngste Verleihung des Nobelpreises für Physik. Er geht in diesem Jahr an drei Forscher, den in Deutschland arbeitenden Ferenc Krausz, Pierre Agostini in den USA sowie die Französin Anne L’Huillier, die Möglichkeiten aufgezeigt haben, rasend schnelle Vorgänge auf atomarer Ebene bildhaft festzuhalten. Die Rede ist hier von „Attosekunden“. Damit können sogar Veränderungen in der molekularen Zusammensetzung des Blutes nachgewiesen werden. Die Vision der Wissenschaftler, eine Krebsdiagnose in einem extrem frühen Stadium, quasi noch bevor die Krankheit ausgebrochen ist. Damit wächst die Wahrscheinlichkeit, dass die Krebszellen erfolgreich bekämpft werden können, enorm.

 

Für die Pharmabranche versprechen wirksame Krebstherapien heute schon ein grosses Geschäft. Weltweit, so eine Schätzung der International Agency for Research on Cancer, liegt die Neuerkrankung an Krebs jährlich bei rund 20 Millionen Fällen – Tendenz stark steigend. Laut Prognose könnte sich die Zahl der Krebsneuerkrankungen bis zum Jahr 2040 auf rund 30 Millionen erhöhen.

Weltweit dürften Prognosen nach im Jahr 2026 mit den zehn wichtigsten Krebsmedikamenten 130 Milliarden Euro umgesetzt werden. Das entspricht gegenüber den Zahlen 2019 einem jährlichen Plus von rund zehn Prozent. Doch damit macht die Krebsbehandlung nur einen Teil des weltweiten Pharmageschäfts aus. 2022 hat der globale Pharmamarkt ein Volumen von über 1,3 Billionen Dollar erreicht. Damit wächst er seit Jahrzehnten kontinuierlich und hat sich in den zurückliegenden 20 Jahren mehr als verdreifacht. Hauptgründe für das konstante Wachstum sind die zunehmende Weltbevölkerung, die im Schnitt immer älter wird, Zivilisationskrankheiten wie eben Krebs, Krankheitsausbrüche wie Covid-19, und der Fortschritt in der medizinischen Forschung.

 

Beschleunigung der Forschung

Eine brisante Mischung, wie Beobachter sagen, die das Wachstum beim Medikamentenumsatz quasi garantiert. Weil Abläufe im menschlichen Körper immer besser verstanden werden, sind Krankheiten, die bislang als unheilbar galten, auf einmal behandelbar. Es entstehen Umsätze, wo früher keine waren. Und weil immer mehr Menschen leben und immer älter werden, vergrössert sich die Basis stetig.

 

Dazu kommt, dass die Pharmaindustrie quasi von aussen Zuwachs bekommt. Weil neue Technologien in die Medizin einfliessen, fassen Unternehmen wie Alphabet, Amazon, Microsoft, Apple und Oracle auf einmal Fuss im Medizinsektor. Manche Beobachter sprechen deshalb schon von „Big Tech Pharma“ als neuen Treiber in der Arzneiforschung. Warum umfangreiche teure Studien durchführen, die die Wirksamkeit und Sicherheit von Medikamenten belegen sollen, wenn es auch am Computer geht? Die Entstehung von Krankheiten verstehen, vorhersagen und neue Wirkstoffe finden – und das alles mit Hilfe von Algorithmen, Big Data und Künstlicher Intelligenz – so in etwa könnte das Bestreben der Techunternehmen im Bereich Pharma zusammengefasst werden.

 

Am Ende, so die Hoffnung von Experten, entstehen aus der Kooperation mit den Big Techs nicht nur neue Medikamente, die gesamte Pharmaforschung soll schneller und effektiver werden. Noch braucht es laut dem Fraunhofer Institut durchschnittlich 13,5 Jahre, bis ein neues Medikament entwickelt und in den Markt eingeführt ist. Klinische Studien, bei denen ein Wirkstoffkandidat an Patientengruppen getestet wird, machen davon sieben Jahre aus. Mehr als zwei Milliarden Euro kostet es im Schnitt, ein Medikament bis zur Marktreife zu entwickeln. Mit Hilfe der neuen Technologien könnten schon bald ein grosser Teil der Kosten eingespart und die gesamte Entwicklungszeit drastisch reduziert werden, so die Hoffnung der Experten. Das wird den Pharmamarkt umkrempeln, viele neue Medikamente werden in kurzer Zeit auf den Markt drängen. Allein in den zurückliegenden zehn Jahren hat sich die Anzahl der in der Erforschung und Entwicklung befindlichen Medikamente auf über 21‘000 verdoppelt. Ein Trend, der weitergehen wird.

 

Die nachfolgenden Unternehmen aus der Pharmabranche könnten für Anleger interessant sein:

 

Roche mit Aufholpotenzial

Das Schweizer Pharmaunternehmen Roche durchläuft eine schwierige Phase. Probleme in der Forschung sowie Belastungen durch den Verfall von Patenten dürften im laufenden Jahr zu einem rückläufigen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr führen. An der Börse kommt das nicht gut an, die Papiere stehen seit einiger Zeit unter deutlichem Abgabedruck. Notierte Roche im Jahr 2022 zeitweise bei 400 Franken, sind es aktuell nur noch rund 230 Franken. Auf diesem Niveau ist Roche ein Kauf, sagen Analysten. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13 für 2024 und einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von 3 ist Roche am Markt deutlicher günstiger bewertet als viele andere Pharmaaktien.

Auch auf medizinischer Seite hat Roche etwas zu bieten. So könnte es in den kommenden Monaten zu einer Zulassung der subkutanen Injektionsform des Krebsmedikaments Tecentriq in Europa kommen. Ein Ausschuss der Europäischen Arzneimittelbehörde hat sich erst im November positiv dazu geäussert. Die subkutane Darreichungsform unter anderem zur Behandlung von bestimmten Formen von Lungen-, Leber-, Blasen- und Brustkrebs soll dazu beitragen, dass Patienten, Behandlungsteams und Pflegekräfte mehr Zeit haben, da die Verabreichung der Injektion nur etwa sieben Minuten dauert und somit eine Behandlung ausserhalb des Krankenhauses möglich ist.

 

Moderna – Milliardenmarkt mRNA

Noch steht die mRNA-Technologie am Anfang. Doch welches Potenzial in ihr schlummert, hat die Entwicklung von Impfstoffen gegen Corona gezeigt. Die mRNA-Technologie hat es erlaubt, in kürzester Zeit neue Produkte auf den Markt zu bringen, viel schneller, als das mit herkömmlichen Impftechnologien der Fall gewesen wäre. Denn bei mRNA-Impfstoffen werden keine Krankheitserreger für den Aufbau des Impfschutzes genutzt. Stattdessen enthalten mRNA-Impfstoffe Teile des Erbguts des Virus. Diese Teile werden als messenger-RNA bezeichnet, kurz mRNA. Die mRNA dient nach der Impfung den körpereigenen Zellen als Bauplan für die Herstellung bestimmter Proteine. Auf diese Proteine reagiert das Immunsystem des Menschen, es werden Abwehrstoffe gebildet.

mRNA-Impfstoffe haben den Vorteil, dass sie sehr schnell an neue Varianten eines Virus angepasst werden können. Dafür werden einzelne Bausteine der mRNA im Labor gentechnisch ausgetauscht. Anschliessend können mRNA-Impfstoffe in grosser Anzahl innerhalb weniger Wochen hergestellt werden.

So wie im Falle von Corona können auch gezielt Informationen eingeschleust werden, die das menschliche Immunsystem anregen, Krebszellen und andere Krankheiten zu bekämpfen. Moderna ist hier eines der weltweit führenden Unternehmen. Der Konzern aus den USA will in den nächsten fünf Jahren bis zu 15 neue mRNA-Medikamente auf den Markt bringen. Insgesamt forscht Moderna aktuell an 47 mRNA-Mitteln, etwa gegen Grippe, Aids oder bestimmte Tropenkrankheiten.

 

Novo Nordisk – einmal Abnehmen bitte

Wer satt ist, isst weniger. Nach diesem Motto verfährt eine neue Spritze, die vom dänischen Pharmaunternehmen Novo Nordisk erst in den USA, und vor wenigen Wochen auch in Europa auf den Markt gebracht wurde. Wegovy heisst die Spritze, sie enthält den Wirkstoff Semaglutid. Der wirkt ähnlich wie ein bestimmtes Darmhormon, das für die Steuerung der Insulinmenge verantwortlich ist. Die wiederum wird normalerweise von der Bauchspeicheldrüse bei Nahrungsaufnahme ausgeschüttet und reguliert das Sättigungsgefühl. Wird Semaglutid zugeführt, führt sich der Patient auch bei geringerer Nahrungsaufnahme satt. Studien zeigen, dass so eine Gewichtsreduktion von bis zu 15 Prozent in einem Behandlungszeitraum von 18 Monaten erreicht werden kann.

In den USA wird Wegovy als „Modemedikament“ von Prominenten empfohlen und kann dort auch von Menschen gekauft werden, die sich schlichtweg zu dick fühlen – ob sie es nun sind oder nicht. In Europa ist das etwas schwieriger, hier ist Wegovy nur für die Behandlung von Menschen mit Adipositas (Fettleibigkeit) zugelassen, die zudem ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen aufweisen. Es muss ein medizinisch-relevanter Nutzen vorliegen, nur Lifestyle reicht nicht. Einer Studie zufolge senkt Wegovy das Risiko von Schlaganfällen und Herzinfarkten bei übergewichtigen Menschen um bis zu 20 Prozent.

Zudem könnte der Wirkstoff Semaglutid auch zur Behandlung von Patenten mit Nierenleiden eingesetzt werden, dass zeigen Daten, die erst im Oktober veröffentlicht wurden. Sollten sich die Daten in weiteren Studien erhärten, stände etwa der Dialysemarkt vor einem tiefgreifenden Wandel.

Da die Aktien von Novo Nordisk vom neuen Abnehmtrend schon kräftig angekurbelt wurden, drängt sich hier ein Engagement erst nach einer grösseren Korrektur auf.

 

Lonza – Übergangsjahr als Kaufchance

Kaufgelegenheiten gibt es auch bei den Pharmazulieferern. Lonza etwa ist eines der weltweit führenden Unternehmen für die Entwicklung, Produktion und Vertrieb von chemischen Produkten. Über 52 Prozent der Produkte entfallen dabei auf die Biopharmazie und rund 20 Prozent auf Kapseln und Dosierungslösungen für Biopharmazeutika, Arzneimittel und Ernährungsprodukte.

Weil Moderna als Grosskunde weggefallen ist, ist das Lonza-Papier im laufenden Jahr kräftig eingebrochen. Von 600 Franken Anfang 2023 ging es runter auf fast 300 Franken. Eine Halbierung innerhalb weniger Monate. Aktuell notiert Lonza bei 340 Franken. Das Management hat 2024 vorsichtshalber zum Übergangsjahr erklärt. Der stark gefallene Aktienkurs könnte aber eine gute Kaufgelegenheit bieten, da die langfristigen Geschäftsaussichten intakt sind.

 

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